Trotz Bürgerprotests fallen drei Bäume um das kleine Rondell an der Ecke Püttrich-/Keller-/Milchstraße zunächst weg, während ein Rettungsschacht für die zweite Stammstrecke gebaut wird. Nach den Bauarbeiten will die Stadt in dem Bereich wieder drei Bäume nachpflanzen. Trotzdem stößt das Antwortschreiben der Stadtverwaltung bei den Haidhauser Lokalpolitikern auf Unverständnis. Sogar von "Irreführung" war auf der Oktober-Sitzung des Bezirksausschusses die Rede.
Ein Bürger wollte vor allem den "platzprägenden" Baum vor dem Pub retten. Er forderte, dass der Rettungsschacht dafür um einige Meter verlegt werde, damit zumindest nach der Baustelle wieder ein großer Baum an dieser Stelle Wurzeln schlagen kann. Diese Idee wurde nun vom Referat für Stadtplanung abgelehnt. Die Sicherheit der Fahrgäste im Brand- und Katastrophenfall erzwinge den Rettungsschacht an dieser Stelle, hieß es zur Begründung. Nachdem die Bauarbeiten abgeschlossen sind, sollen hier Bodendeckern und Sträucher gepflanzt werden - aber kein neuer Baum. Auch an der Fällung zweier Bäume in der Milchstraße wird sich nichts ändern. Dies sei schall- und brandschutzrechlicht bedingt und daher "unverzichtbar", teilte die Stadtverwaltung mit. Für die Zeit der Baustelle wird der Bauschacht von einer etwa vier Meter hohen Lärmschutzwand eingefasst, die umliegenden Häuser bekommen ein spezielles Gerüst für den Brandschutz.
Sind die Bauarbeiten abgeschlossen, sollen "in dem Bereich Milchstraße/Kellerstraße" drei Bäume nachgepflanzt werden. Da die Stadt nicht klärt, wo genau diese Bäume stehen sollen, sieht Ullrich Martini (Grüne) das Antwortschreiben "am Rande der Irreführung". Auch Fraktionskollege Werner Walter findet, dass es "nicht zu viel verlangt ist, wenn sie uns die endgültigen Standorte der Ersatzpflanzungen mitteilen." Sie befürchten, dass die Ersatzpflanzungen so platziert werden, dass sie den Verlust der Bäume nicht auffangen können.