Nach der Wahl:Zeitenwende

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Mit Frauke Schwaiblmair und Martin Wagner schaffen es zwei Grüne neu in den Bezirkstag. Aus dem Würmtal ist auch Ilse Weiß (CSU) wieder dabei

Von Von Annette Jäger und Sabine Wejsada, Landkreis München

Zwei Würmtalerinnen haben es in den Bezirkstag geschafft: Ilse Weiß (CSU) aus Neuried und Frauke Schwaiblmair (Grüne) aus Gräfelfing. Für Weiß, Ex-Bürgermeisterin von Neuried, ist es bereits die dritte Amtszeit in dem Gremium, für Schwaiblmair, Gemeinderätin der Grünen in ihrer Heimatkommune, ist es das Debüt. Ilse Weiß hat mit 31,1 Prozent der Erststimmen das Direktmandat im Stimmkreis München-Land Süd, zu dem die Gemeinden Planegg, Gräfelfing und Neuried gehören, gewonnen. Gegenüber 2013 ist dies ein Verlust von 16 Prozentpunkten. "Das mache ich aber nicht an meiner Person fest, sondern am allgemeinen Trend", sagt die CSU-Politikerin. Sie freue sich auf fünf weitere Jahre in dem Gremium. Weiß, die zwölf Jahre lang - von 2002 bis 2014 - Bürgermeisterin in Neuried war, ist ausgebildete Sozialarbeiterin. Demnach liegen ihr die sozialen Aufgaben am Herzen, wie sie sagt. In der vergangenen Amtsperiode des Bezirkstags sei der Krisendienst Psychiatrie in allen Landkreisen etabliert worden. Die CSU muss sich jetzt allerdings einen neuen Partner im Bezirkstag suchen. Bislang bestand eine Kooperation mit der SPD. Doch die Sozialdemokraten haben wie bei der Landtagswahl eine herbe Niederlage hinnehmen müssen. Nach Überzeugung von Weiß sollte man Gespräche mit allen Parteien führen: "Im Bezirkstag wurde immer sehr sach- und lösungsorientiert gearbeitet" - das werde hoffentlich auch in Zukunft so bleiben.

Frauke Schwaiblmair, Grünen-Gemeinderätin aus Gräfelfing, zieht erstmals in den Bezirkstag ein. (Foto: Robert Haas)

Frauke Schwaiblmair ist für den Landkreis München-Nord als Direktkandidatin für die Grünen angetreten und hat 20,81 Prozent der Stimmen erhalten. Über die Zweitstimmen ist sie nun in den Bezirkstag gewählt worden. Die Musikpädagogin ist seit 2005 Gemeinderätin, sie ist zudem Kreisrätin und engagiert sich seit Jahren für Menschen mit Behinderung, seit 2017 ist sie Vorsitzende des Behindertenbeirats des Landkreises. Auch im Bezirkstag will sie sich besonders für Menschen mit Behinderung stark machen, "ihr Leben soll einfacher werden und es soll selbstbestimmt in allen gesellschaftlichen Bereichen sein". Die Grünen werden im Bezirkstag mit ihrem Stimmzuwachs "Spuren hinterlassen", hofft Schwaiblmair. Da in dem Gremium Sachthemen diskutiert werden, ist sie "voller Optimismus", dass überparteilich gut zusammengearbeitet wird. Ihr Parteifreund Martin Wagner aus Unterschleißheim sicherte sich im Stimmkreis München-Land Süd 24 Prozent der Erststimmen; er zieht über die Zweitstimmen neu in den Bezirkstag Oberbayern ein.

Ilse Weiß (CSU), früher Bürgermeisterin von Neuried, freut sich auf fünf weitere Jahre im Bezirkstag. (Foto: Claus Schunk)

Das Direktmandat im Stimmkreis München-Land Nord geht wieder an Karin Hobmeier von der CSU. Die Ismaningerin rutschte von 43,9 Prozent im Jahr 2013 auf 31,3 Prozent ab. Dramatisch waren auch die Verluste der Sozialdemokraten sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen. Im Stimmkreis Nord kam der Sozialdemokrat Günther Rödig nur noch auf 11,4 Prozent der Erststimmen (2013: 21,7 Prozent), SPD-Kandidatin Ramona Greiner erreichte im Süden 9,7 Prozent. Beiden gelang der Sprung in den Bezirkstag auch über die SPD-Liste nicht.

Wiedergewählt wurde die Liberale Gabriela Berg aus Unterhaching. Florian Ernstberger, Kreisrat der Freien Wähler aus Gräfelfing, schaffte den Einzug nicht. Dafür wird Rainer Gross von der AfD als Vertreter des Nordens im Bezirkstag sitzen. Er hatte gleichzeitig als Direktkandidat für den Landtag kandidiert. Erfolglos.

© SZ vom 20.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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