Menschen mit Bierflaschen in der Hand sind in Münchner S-Bahn-Stationen nicht selten. Doch in der Nacht zum Sonntag werden nicht nur Bierflaschen mit in die Bahn genommen, sondern auch Bierkästen. Und das nicht zu knapp. Denn über Facebook hatten sich mehrere tausend Partyfreunde zu einem Massenbesäufnis in der Münchner S-Bahn verabredet.
Der Grund für das Party-Event, das mit "MVV-Abschiedstrinken" bezeichnet wurde: Ab diesem Sonntag gilt in den S-Bahn-Zügen des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds ein komplettes Alkoholverbot.
Während sich etliche Partygäste zivilisiert benahmen und andere...
... die Bierflaschen nutzten, um den Flashmob fotografisch festzuhalten, gab es auch weniger schöne Auswüchse.
Zahlreiche Feiernden legten sich mit der Polizei an. Es gab mindestens zwei größere Polizeieinsätze, auch die Züge wurden teilweise beschädigt. Die Schäden an den 50 Zügen bewegten insgesamt im niedrigen sechsstelligen Bereich. Einmal sei eine Notbremse betätigt worden.
Die Bahn hatte extra Sicherheitsbedienstete an die Bahnsteige abgeordnet, die das Partyvolk beaufsichtigen und den Betrieb - zumindest einigermaßen - aufrechterhalten sollten.
Doch was für viele ein großer harmloser Spaß war, war für die anderen Fahrgäste ein großes Ärgernis. Zahlreiche Züge fielen wegen "Vandalismus" (so die Bahn) aus. Es gab massive Verspätungen.
Auch an den Bahnsteigen waren die Folgen des "Abschiedstrinkens" zu bewundern. Die S-Bahn-Station Karlsplatz (Stachus), der Treffpunkt der Party-Teilnehmer, musste zeitweise gesperrt werden.
Zerbrochene Bierflaschen, Alkohol auf dem Boden - aber auch grölende Feiernde nervten so manchen nüchternen Fahrgast.
So gesittet wie dieser junge Mann, zumindest in diesem Moment, haben sich nicht alle Partygäste benommen.
Die Hände zum Himmel: Vielerorts verwandelte sich die S-Bahn in eine Feierlocation.
Das Getränk in den Zügen war natürlich Bier. So mancher Partygast...
... wollte gar nicht mehr von der Flasche lassen.
Andere tranken lieber Rotwein - oder gleich...
... richtig Hochprozentiges.
Während diese Abschiedstrinker noch relativ nüchtern aussehen, haben andere wohl...
... die S-Bahn mit einem Fußballstadion verwechselt.
Viele schafften es nicht mehr in die Toiletten, sondern urinierten gleich auf die Gleise. Das ist übrigens verboten: Wer von den Sicherheitskräften erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe von 35 Euro rechnen.