Euphemismen erleichtern so vieles. Der alte Mann ist in seinen besten Jahren, der Streit mit dem Onkel gerät zu einer angespannten Beziehung. Die Chefs schmeißen ihre Mitarbeiter nicht raus, sondern bauen Arbeitsplätze ab. Die Politiker sind nicht uneins, sondern bleiben im Gespräch. Die Zeiten sind nicht unsicher, sondern unübersichtlich und man spricht dann doch lieber von der Intervention als vom Krieg. Man hat das Gefühl, je düsterer die Lage ist, desto blumiger werden die Worte. Ein Mittel, dessen sich gerne auch die Chefs bedienen, denn je undankbarer ein Job, desto schmuckvoller seine Beschreibung.
Münchner Momente:Sandwichkünstler gesucht
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Von Pia Ratzesberger
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