Nachruf:Trauer um Maia Grassinger

Maia Grassinger. (Foto: Anne Coersmeier/oh)

Sie hauchte dem Münchner Künstlerhaus neues Leben ein und war lange Präsidentin der Stiftung für die Kulturstätte. Nun ist die 85-jährige gestorben.

Von Sonja Niesmann

Maia Grassinger ist tot - aber "ihr guter Geist wird im Münchner Künstlerhaus immer spürbar sein", versichert Claus Hipp vom Vorstand der Künstlerhaus-Stiftung in seiner Würdigung der "feinsinnigen, unerschrockenen" Ehrenpräsidentin. Mit ihrem Mann Peter hat Grassinger das Künstlerhaus am Lenbachplatz nach Zerstörung und Zweckentfremdung wieder zu einer Stätte der Kultur und glanzvoller Feste aufgebaut, den Fortbestand durch die Gründung einer Stiftung gesichert. Sie war zunächst deren zweite Vorsitzende, von 2007 an Präsidentin. 2021 gab sie das Amt an ihre Tochter Birgit Gottschalk und Jennifer Ruhland ab.

Die "immense Herausforderung, das denkmalgeschützte Haus ohne jegliche finanzielle Unterstützung aus öffentlicher Hand zu sanieren, instand zu halten und mit neuem kulturellen Leben zu füllen, lässt sich schwer ermessen", schreibt Hipp. Grassinger habe diese "Lebensleistung" aber nie ins Rampenlicht gerückt. 2016 hat die Stadt Maia Grassinger dafür die Medaille "München leuchtet" in Gold verliehen. Mit ihrer Idee, der Kreativwerkstatt "little ART" ein neues Zuhause zu bieten, füllte Maia Grassinger das alte Haus mit Kindern und jungen Menschen. Außerdem rief sie die "Europäischen Begegnungen" ins Leben. Zu ihrem 85. Geburstag am 22. September gratulierte Oberbürgermeister Dieter Reiter unter anderem mit den Worten: "Ob Literaturveranstaltungen, Kabaretts, Konzerte, Sommerausstellungen im Innenhof oder Malerei in den Clubräumen: Unter Ihrer Ägide wurden Vielfalt, Austausch und Weltoffenheit buchstäblich Programm... Höhepunkte wie der Gauklerball und die Silvestergalas sind dabei natürlich längst legendär."

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Wenige Tage vor ihrem Tod im Kreise der Familie hat die 85-Jährige noch das sonntägliche Familienkonzert "Karneval der Tiere" im Künstlerhaus besucht.

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