München:Wie ein Tagebuch

Sozialreferentin Dorothee Schiwy (li.) und Stadtschulrätin Beatrix Zurek (re.) überreichen Emin Geles (2. von li.) und Iqra Hirsi Ali den Bildungsbegleiter. (Foto: Robert Haas)

Ein Bildungsbegleiter soll Migranten bei der Orientierung und Integration helfen

Sich im bürokratischen Wirrwarr zurechtzufinden, dauert. Man stelle sich vor, Deutsch wäre nicht die Muttersprache. Es wäre nicht nur zeitaufwendiger, sondern mitunter fast unmöglich, sich zu orientieren. Das Erleben zumindest viele Zugewanderte. Damit die neuen Münchner besser ankommen und sich Abläufe in Behörden beschleunigen, gibt es nun den Münchner Bildungsbegleiter.

Das ist keine Person, die Geflüchteten an die Seite gestellt wird - auch wenn es zunächst danach klingen mag. Der etwas sperrige Begriff "Bildungsbegleiter" beschreibt vielmehr eine Mappe für Unterlagen. Die Idee ist, dass Migranten darin wichtige Dokumente abheften und festhalten, welche Kurse oder Fortbildungen sie belegt haben. Zudem finden in einem ersten Gespräch Berater mit den Flüchtlingen heraus, welche Qualifikationen schon vorhanden sind. Damit bekommen die Neumünchner die Gelegenheit, zu zeigen, welche Kompetenzen und Sprachkenntnisse sie mitbringen. Auch das sollen sie danach in ihrem Ordner vermerken.

Ziel ist, dass die Migranten die Mappe ähnlich wie ein Tagebuch füllen und sie von einer Stelle oder einem Kurs zum nächsten mitnehmen. Damit dann gleich klar ist, wer welche Kenntnisse hat. Und, für die Stadt München noch wichtiger, keiner auf dem Weg von einem Programm ins folgende verloren geht.

Zu haben ist der Bildungsbegleiter für Personen ab 16 Jahren einzig im Rahmen einer Erstberatung (Bildungsclearing) im Integrationszentrum Sprache und Beruf im Sozialreferat, Franziskanerstraße 8, und in der Bildungsberatung International des Referats für Bildung und Sport, Goethestraße 53.

© SZ vom 12.11.2018 / ilgd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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