München:Weniger Party

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Bei "18.jetzt", dem Empfang für junge Münchner im Rathaus, sollen wieder mehr politische Inhalte vermittelt werden

Von Renate Winkler-Schlang, München

Früher hieß es Jungbürgerfeier, seit einigen Jahren "18.jetzt". Früher war die Veranstaltung für die gerade wahlberechtigt gewordenen jungen Münchner oftmals sehr politiklastig - und sehr spärlich besucht. Dann kamen die Jahre des Rathaus-Clubbings: gute Party, volle Flure, dazu eher homöopathisch dosierte politische Informationen, unter anderem von den Bezirksausschüssen. Die SPD-Stadträte Verena Dietl und Klaus Peter Rupp aber wünschen sich das Rahmenprogramm nun wieder "mit deutlich mehr politischen Aspekten": Es sei zu prüfen, ob der Ring politischer Jugend in Bayern - ein Zusammenschluss der Jugendorganisationen der Parteien wie Jusos oder Junge Union - eine "Politik-Lounge" anbieten könne. Zudem sollten Themen wie "Zivilcourage" oder "Was passiert nach der Wahl?" integriert werden. Ebenfalls müssten die Stadträte intensiver eingebunden sein.

Bürgermeister Josef Schmid (CSU) antwortete in Vertretung des Oberbürgermeisters nun, dass die Feier immer auch von politischen Inhalten geprägt gewesen sei, so sei etwa 2009 Michael Adam, der damals jüngste Bürgermeister Deutschlands, zu Gast gewesen. Im Übrigen seien zu den Planungsrunden stets Stadträte eingeladen gewesen, und auch Vertreter des Rings politischer Jugend München hatten immer die Möglichkeit, sich zu beteiligen, rechtfertigt Schmid die bisherige Praxis.

Gleichwohl erklärt er, dass der Vorschlag einer "Politik-Lounge" gerne aufgegriffen werde. Die Protokollabteilung des Direktoriums im Rathaus werde den Ring politischer Jugend zu den Besprechungen einladen. Die von diesem bisher präferierten Infostände könnten ja zusätzlich bestehen bleiben. Die Bezirksausschüsse planten ihren Auftritt bei 18.jetzt bisher eigenverantwortlich, so Schmid weiter, sollte es zu einer Kooperation mit den Jugendverbänden kommen, wäre der kleine Sitzungssaal dafür ein guter Ort, meint der Bürgermeister. Die konkrete Auswahl der angebotenen Themen aber solle den politischen Akteuren vorbehalten bleiben; das habe der Kreisjugendring bisher erfolgreich koordiniert.

© SZ vom 11.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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