Waldtrudering:Vater und Sohn tot im Wald aufgefunden

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Polizisten sichern den Fundort, bei dem es sich wahrscheinlich auch um den Tatort handelt. (Foto: Stephan Rumpf)

Laut Polizei handelt es sich um einen 42-Jährigen und dessen vierjährigen Sohn. Derzeit gehe man von einem Tötungsdelikt mit anschließendem Suizid aus.

Von Bernd Kastner

Ein Jogger hat am Sonntagmorgen in einem Wald in Trudering die Leichen eines Mannes und eines Kindes gefunden. Laut Polizei handelt es sich um einen 42-Jährigen und dessen vier Jahre alten Sohn, sie wohnten in München. Beide Tote wiesen Schussverletzungen auf, bei ihnen wurde eine Waffe gefunden. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der Mann seinen Sohn und dann sich selbst getötet habe. Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.

Noch ist vieles nicht bekannt, so ein Polizeisprecher. Das gilt für das mögliche Motiv der Tat wie auch für den Zeitpunkt. Da es sich um ein stark frequentiertes Waldstück bei der Truderinger Grenzkolonie handle, dürften die Toten aber noch nicht allzu lange dort gelegen haben. Am Montag sollen die beiden Toten in der Gerichtsmedizin obduziert werden.

Gefunden wurden Vater und Sohn nur etwa hundert Meter entfernt von einer sogenannten Lourdes-Grotte nahe der Fauststraße, wo ein hoher Fichtenwald in einen niedrigeren Laubwald übergeht. Der Jogger bat laut Polizei eine Frau, die sich gerade an der Grotte aufhielt, den Notruf zu wählen. Die Polizei geht davon aus, dass der Fundort auch der Tatort ist. Der mutmaßliche Täter soll die aufgefundene Schusswaffe legal besessen haben, er sei Mitglied in einem Schützenverein gewesen. Offenbar war er mit seinem Sohn im Auto in diese recht abgelegene Wohnsiedlung gefahren, die von Wald umgeben ist. Die Polizei fand den Wagen in der Nähe des Tatorts und ließ ihn zur Spurensicherung abschleppen. Die Angehörigen der beiden Toten wurden von der Polizei informiert, darunter die Mutter des Jungen. Nähere Angaben zu den Familienverhältnissen machte die Polizei nicht.

Am frühen Sonntagnachmittag hatten die Ermittler ihre Spurensicherung am Tatort beendet. An das Geschehen erinnerte ein roter Pavillon, den die Feuerwehr am Fundort aufgestellt hatte.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, nur sehr zurückhaltend über Suizide oder Suizidversuche zu berichten. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Selbsttötungen. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge ( http://www.telefonseelsorge.de ). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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