Pop-up-Restaurant von Tohru Nakamura:Gehacktes vom Sternekoch

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Sternekoch Tohru Nakamura (rechts) und sein Küchenchef Tom Heeg vor ihrem Pop-up-Restaurant Bar Tatar in der Hofstatt. (Foto: Stephan Rumpf)

Weil seine Schreiberei noch im Bauverzug ist, hat Tohru Nakamura mit der Bar Tatar schon mal ein Provisorium in der Hofstatt eröffnet. Der Name ist Programm.

Von Franz Kotteder

Bei diesem Namen weiß man immerhin schon mal Bescheid, worum es geht und was es gibt, hier in der Hofstatt: Bar Tatar. Will sagen: Man hat abends auf, und zu essen gibt es in erster Linie Tatar in drei verschiedenen Variationen. Als japanisches Rindertatar, als Lachsforellentatar und als vegetarisches Karottentatar. Eigentlich handelt es sich bei der Bar ja um die Cafébar Kaffeewerk, tief im Herzen der Einkaufspassage an der Sendlinger Straße. Warum Sternekoch Tohru Nakamura gerade hier sein neuestes Pop-up-Projekt angesiedelt hat, hat gleich mehrere Gründe.

Der wichtigste: Der Umbau - und damit auch die Eröffnung - seines Bistros Schreiberei im Erdgeschoss der Burgstraße 5, zusätzlich zum Zwei-Sterne-Gourmetrestaurant im ersten Stock, zieht sich noch ein wenig hin. Vor allem pandemiebedingt fehlt es noch an Rohmaterial und Baustoffen für die Sanierung der denkmalgeschützten mittelalterlichen Stadtschreiberei. So wird es wohl Mitte Juli, bis sie eröffnet. Geplant war eigentlich Mai. Das Küchen- und Barteam aber ist schon da und will beschäftigt sein. Da traf es sich gut, dass Marc Uebelherr, Geschäftspartner von Nakamura und Felix Radmer, Eigentümer der Burgstraße 5, in der Hofstatt nicht nur die Pizzeria Oh Julia betreibt, sondern seit Kurzem auch mit weiteren Partnern das Tagescafé Kaffeewerk mit Kaffee aus der eigenen Rösterei des Werkviertels.

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So haben die beiden ihr neues Team für die Schreiberei also erst einmal in der Hofstatt geparkt. Und dieses Team ist für eine einfache Bar mit kalten Speisen - mehr lässt die Gaststättenkonzession hier nicht zu - fast schon überqualifiziert. Küchenchef Tom Heeg hat zuvor in der Weinbar Grapes im Hotel Cortiina gekocht und wird das auch in der Schreiberei tun, wenn es dort losgehen kann. Sommelier und Restaurantleiter ist Max Haußmann, der sich bisher im Sternerestaurant Mural um die Weine gekümmert hat. Und Barchef David Lindner war zuletzt Betriebsleiter im Salon Pitzelberger, der Bar im Souterrain des Gärtnerplatztheaters. Jeweils montags bis donnerstags werden sie jetzt fürs Erste von 18 bis 23 Uhr in der Hofstatt tätig sein.

Wohin die Reise kulinarisch geht, lässt sich schon erahnen, auch wenn die Küche erst einmal kalt bleibt. Chefkoch Heeg hat zusammen mit Nakamura drei programmatische Tatar-Gerichte entwickelt; beim japanischen Rindertatar sind Miso, Ingwer und Parmesan mit im Spiel, und auch in der späteren Schreiberei will man ja französische mit japanischer Küche kreuzen. Das Lachsforellentatar wird kombiniert mit geröstetem Sesam und Salzzitrone, und das vegetarische "bunte Karottentatar" enthält auch Kreuzkümmel, Tapioka und Shiitake. Die Preise sind mit 21,50 bis 16,50 Euro schon gehoben. Ähnliches gilt für den Wein: 0,1 Liter kosten zwischen fünf und zehn Euro.

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