Zugänge in Hellabrunn:Münchens Zoo hat neue Tiere

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Noch mit Sicherheitsabstand: Rems heißt der jüngste Neuzugang im Tierpark Hellabrunn. Der männliche Luchs ist von Riga zugezogen. (Foto: Jan Saurer - Monacoshots/Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn)

Zwei Trampeltier-Stuten, ein Polarfuchs-Paar, eine Przewalski-Stute und ein Faultier lassen sich jetzt beim Winterspaziergang im Tierpark entdecken. Jüngster Neuling ist Rems. Mit dem Luchs aus Riga hat man in Hellabrunn einiges vor.

Von Andrea Schlaier

Den größten Stress hat Rems hinter sich. Einen Tag und eine Nacht dauerte sein Umzug vergangene Woche, als er in einer Transportkiste auf dem Landweg von Riga nach München übergesiedelt ist. "Als er hier raus durfte, hat er sich erst mal versteckt und sich dann einen Platz gesucht, wo er sich zurückziehen kann." Aber es wird, sagt Tierpark-Sprecherin Lisa Reininger. Der neueste Bewohner von Hellabrunn frisst inzwischen.

Rems, so heißt es im Zoologen-Jargon, muss jetzt nur noch "vergesellschaftet" werden - mit dem bereits ansässigen Luchs-Weibchen. Einen Blick hat er schon auf die Dame geworfen, mit der er, wenn's zwischentierisch gut läuft, eine gemeinsame Familiengründung durchaus in Betracht ziehen darf. Im Tierpark hat jedenfalls keiner was dagegen. Im Gegenteil. Sobald Rems sich in seiner Anlage fit genug fühlt, kann er vor die Tür und durchs Revier streifen, das Frau Luchs längst markiert hat.

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"Der nächste Schritt ist, dass sie beide raus dürfen." Reisinger gibt den Luchsen dafür ein bis zwei Wochen. Zum gegenseitigen Beschnuppern ist ein eigener Platz am Gitter eingerichtet. Der Tiger von nebenan steigt Rems da mit Sicherheit auch in die Nase. Über den Gehege-Zaun kommt er nicht.

Ist seit Ende Dezember im Tierpark heimisch: einer von zwei Polarfüchsen. (Foto: Jan Saurer - Monacoshots/Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn)

Wer sich in diesen Tagen aufmacht zu einem Winterspaziergang nach Hellabrunn, hat außerdem gute Chancen, auch die zumindest optische Bekanntschaft mit den anderen Neuzugängen des Tierparks zu machen, als da wären: zwei Trampeltier-Stuten, ein Polarfuchs-Paar, eine Stute des Przewalski-Urwildpferdes und ein Zweifinger-Faultier.

Zwei Trampeltier-Stuten für München: Sie sind schon vor einigen Wochen eingezogen. (Foto: Jan Saurer - Monacoshots/Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn)

Das Polarfuchs-Pärchen ist bereits Ende Dezember in der Hellabrunner Polarwelt eingezogen. Die Chemie scheint zu stimmen. "Die beiden verstehen sich sehr gut, Nachwuchs ist auch hier nicht ausgeschlossen", sagt die Sprecherin. Vom Besucherbereich aus sehen kann man die beiden Trampeltier-Stuten, die schon seit einigen Wochen auf der Anlage leben. Sie sind im Vorgehege neben der großen Gemeinschaftsanlage mit den Przewalski-Pferden, die beiden Tierarten brauchen aber noch ein bisschen Zeit, was die gepflegte Nachbarschaft angeht. Die Aneinandergewöhnung "dauert bisher noch an", heißt es.

Willkommen Urwildpferd: Eine Przewalski-Stute gehört auch zu den Neuzugängen in Hellabrunn. (Foto: Jan Saurer - Monacoshots/Jan Saurer/Tierpark Hellbrunn)

"Ich freue mich sehr über unsere vielen Neuzugänge", erzählt Tierparkdirektor Rasem Baban beim Spaziergang übers Gelände mit Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD), die auch Vorsitzende des Tierpark-Aufsichtsrats ist. Sie findet besonderen Gefallen an der "nahezu märchenhaften Atmosphäre" in der Großvoliere. "Ich kann es nur jedem empfehlen, sich warm einzupacken und unseren schönen Münchner Tierpark auch in den Wintermonaten zu besuchen."

Nur kein Stress: Das Zweifinger-Faultier gewöhnt sich in München ein. (Foto: Jan Saurer - Monacoshots/Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn)

Wem's draußen zu frostig wird, der kann zum Aufwärmen ins Nashornhaus schlüpfen. Dorthin, wo sich seit Kurzem auch Faultier-Männchen Flash in aller Seelenruhe einbaumelt. Auf dem Weg lässt sich noch ein Blick auf die Mhorrgazellen werfen, die neuerdings einen Paradieskranich zur Untermiete haben.

Rems und Frau Luchs sind es aber, die Tierparkdirektor Baban besonders beschäftigen: "Ich bin gespannt, ob wir dort in absehbarer Zeit auch Nachwuchs erwarten dürfen." In Hellabrunn haben sie jedenfalls die Erlaubnis, Luchse zu züchten und anschließend auch auszuwildern. Damit könne man sich am Artenschutz dieser bedrohten Katzenart beteiligen. Wo das sein wird, ist noch offen, sagt Lisa Reininger. "Aber da tut sich was, zum Beispiel im Bayerischen Wald und in Thüringen." Erst mal muss Rems aber seine Aufwartung bei Frau Luchs machen.

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