München:Städtische Pannenhilfe

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An zehn Standorten sollen in München öffentliche Fahrradpumpen installiert werden, geplant ist ein Service-Netzwerk

Von Ellen Draxel, München

Luftpumpen hat heutzutage kaum einer mehr am Fahrrad. Was aber, wenn der Reifen platt ist, der Händler um die Ecke geschlossen hat und die Ventile an der nächstgelegenen Tankstelle nicht zu denen am Rad passen? Die Stadt will dafür nun Abhilfe schaffen. Von kommendem Jahr an sollen in einem ersten Schritt an zehn Standorten im Stadtgebiet öffentliche Fahrradpumpen installiert werden: vier an Mobilitäts- und zwei an MVG-Radstationen, drei für Pendler an Bike & Ride-Anlagen und eine an der neuen Dauerzählstele auf der Westseite der Isar zwischen Ludwigs- und Boschbrücke am stark frequentierten Isar-Radweg.

Eine elfte Station könnte am Straßenzug Blutenburg-/Karlstraße aufgestellt werden, um die Akzeptanz dieser neuen Fahrradroute zu stärken. Der Stadtrat muss der Aufwertung dieser Strecke aber erst noch zustimmen. Nachgedacht wird bereits über insgesamt acht zusätzliche Standorte. Die Self-Service-Stationen sollen einfach zu bedienen sein, manuell ohne Kompressor funktionieren und für jedes Rad taugen. Auch Kinderwagen oder Rollstühle können mit den Pumpen wieder fahrtüchtig gemacht werden. Bei ausgewählten Säulen ist außerdem vorgesehen, Werkzeug zu deponieren. Damit kleinere Wartungen und Reparaturen wie etwa das Nachjustieren von Sattel und Bremsen von den Radlern selbst durchgeführt werden können.

35 000 Euro lässt sich die Stadt die einmalige Anschaffung der zehn Pumpstationen kosten, für Wartung und Ersatzteilbeschaffung kalkuliert das Kreisverwaltungsreferat weitere 18 000 Euro jährlich ein. In zahlreichen Städten gehören die öffentlichen Fahrradpumpen bereits zum Stadtbild, in Hamburg, Wien, Salzburg und Zürich etwa. In Kopenhagen finden sie sich zudem an vielen S-Bahn-Halten.

Die Pumpstationen sind aber nur eine Maßnahme, mit deren Hilfe das Radfahren in Zukunft attraktiver gestaltet werden soll. Eine zweite ist der Aufbau eines Service-Netzwerks. Bei Ladengeschäften, Banken, Hotels oder Restaurants, die einen entsprechenden Aufkleber an der Tür oder am Fenster haben, sollen Fahrradfahrer künftig bei Bedarf ein Service-Paket, bestehend aus Standluftpumpe und Werkzeug, kostenlos ausleihen können.

Um die Suche nach einer Pannenhilfe zu erleichtern, ist geplant, die Standorte der Service-Partner in einer Online-Karte zu registrieren. Vorbild für das Netzwerk ist Frankfurt am Main, wo sich mehr als hundert Partner an dem Deponieren von Pumpe, Flickzeug und Schraubenschlüssel beteiligen.

© SZ vom 12.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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