München:Sorgenfreier Zeugnistag

Statt Zensuren gibt es am Freitag oft nur Gespräche mit den Lehrern

Schlechte Noten im Zwischenzeugnis - dieses Problem haben immer weniger Grundschüler in München. An diesem Freitag können viele dem Zeugnistag gelassen entgegensehen. Statt harter Zensuren setzen die Schulen zunehmend auf das direkte Gespräch mit dem Kind und seinen Eltern, das sogenannte Lernentwicklungsgespräch. Nach Angaben des Staatlichen Schulamtes München, das für alle Grund- und Mittelschulen zuständig ist, haben im laufenden Schuljahr 87 von 133 Grundschulen das Zwischenzeugnis zumindest in einzelnen Jahrgangsstufen abgeschafft. In 83 dieser Schulen findet das Lernentwicklungsgespräch in den ersten Klassen statt, in 84 Einrichtungen in den zweiten. In der dritten Jahrgangsstufe nimmt die Zahl deutlich auf 64 ab - wohl auch, weil sich die Eltern ein Jahr vor der Entscheidung, welche Schule ihr Kind künftig besuchen soll, ein klares Notenbild wünschen. In den vierten Klassen ist ein Gespräch nicht vorgesehen, die Schüler haben bereits einen Leistungsbericht erhalten und bekommen am 2. Mai ihr Übertrittszeugnis.

Bayernweit gibt es am Freitag für eine Million Schüler das Zwischenzeugnis. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) empfiehlt, den Zeugnistag als "besonderen Tag" zu sehen. Auch weniger erfreuliche Bewertungen seien eine wichtige Information. "Denn auf deren Grundlage können Eltern und Schüler gemeinsam mit Lehrkräften über Fördermöglichkeiten und Wege beraten, um das Schuljahr erfolgreich abzuschließen", sagt Spaenle. Wem das Gespräch mit dem Klassenleiter nicht ausreicht, der kann sich auch an die staatliche Schulberatungsstelle wenden, die am Pündterplatz 5 in Schwabing ihren Sitz und die Telefonnummer 38 384 950 hat. Weitere Informationen unter www.schulberatung.bayern.de.

© SZ vom 18.02.2016 / mest - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: