The Old Irish:Irisch aus Tradition

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Am Tresen auf einem Barhocker sitzen und ein Guinness trinken - das gehört bei einem Besuch im Irish Pub dazu. (Foto: Stephan Rumpf)

Das "The Old Irish" in Schwabing bezeichnet sich selbst als das älteste irische Pub in Deutschland. Sogar die Band The Dubliners ist hier schon aufgetreten.

Von Julian Meier

Als das "The Old Irish" gegründet wurde, hieß der bayerische Ministerpräsident noch Alfons Goppel und die Mass Bier auf dem Oktoberfest kostete rund 4,20 Mark. Genau genommen war es der 6. August 1977: An diesem Tag eröffneten Heidi und Ede Martin in Schwabing das erste Irish Pub in München. Geändert hat sich bis heute nicht viel, außer dass der Inhaber jetzt Quirin Schartner heißt. Während also mittlerweile ein Franke in der bayerischen Staatskanzlei sitzt und die Masspreise auf dem Oktoberfest eher Kastenpreisen entsprechen, fließt in der Giselastraße das Guinness heute genauso wie damals.

Das Old Irish bezeichnet sich selbst als das "älteste irische Pub in Deutschland". Die Einrichtung ist bewusst traditionell gewählt. Den rustikalen Holztischen sieht man an, dass sie schon so einige durchzechte Abende erlebt haben. Wer am Tisch keinen Platz mehr bekommt, kann sein Guinness auch auf dem Barhocker am Tresen genießen - Schachbrettspiel mit dem Barkeeper inklusive. Die Wände sind mit Aufnahmen von stolzen Vätern mit ihren Babys zugepflastert - Stammgäste des Pubs, wovon der ein oder andere sicher die Mutter des Babys hier kennengelernt hat. Im Sommer kann man dann auch draußen sitzen.

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Neben dem Guinness (3,50 Euro/6,00 Euro) - optisch ansprechend mit cremiger Schaumkrone serviert - gibt es noch verschiedene andere Biersorten, vom uririschen Kilkenny (3,50 Euro/6,00 Euro) bis hin zum urbayerischen Augustiner (2,50 Euro/4,50 Euro). Whiskey-Liebhaber werden in der Getränkekarte ebenfalls fündig. Nach der Corona-Pause finden inzwischen auch wieder die traditionellen monatlichen Whiskey-Tastings statt.

Daneben gibt es verschiedene Cocktails, wie etwa den "Old Fashioned" (10 Euro) aus Whiskey, Angosturabitter und Sodawasser, der oft auch als "Urvater aller Cocktails" bezeichnet wird. Wer zwischen all dem Guinness und Whiskey gegen den sich anbahnenden Rausch ankämpfen will, kann sich mit Toast und Sandwich stärken. Der "Cheddar Toast" (9 Euro) oder das "Chicken Classic"-Sandwich (10 Euro) gehen als Zwischenmahlzeit so gut wie immer.

Wo geht's bitte nach Dublin? (Foto: Stephan Rumpf)
Gäste spielen eine Runde Dart. (Foto: Stephan Rumpf)

Für alle, die beim Pub-Besuch Lust auf eine Irland-Reise bekommen haben, stehen praktischerweise gleich Wegweiser nach Dublin oder Galway parat. Veranstaltungen gibt es ebenfalls, donnerstags zum Beispiel oft Live-Musik, dann aber mit Eintrittspreis. Im Laufe der Jahre sind schon so einige Größen unter anderem der Folk-Musik aufgetreten. Bluesrockgitarrist Rory Gallagher etwa oder auch The Dubliners, die auf einem Plakat an der Wand verewigt sind. Wenn es keine Live-Musik gibt, dann dudelt im Hintergrund traditionelle, irische Geigenmusik.

Um 23.15 Uhr wird diese kurz durch Glockengeläut unterbrochen: Letzte Runde, verkündet der Barkeeper an diesem Mittwochabend. Letztes Guinness also. Die Musik macht plötzlich eine 360-Grad-Wende; die Geige ist verstummt, dafür dudelt jetzt ein Akkordeon. Eine halbe Stunde später verstummt die Musik komplett - das Zeichen dafür, die Zeitreise langsam abzubrechen. Um Mitternacht macht das Old Irish dann seine Pforten zu.

The Old Irish , Giselastraße 11, 80802 München, Telefon: 089/342446, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag ab 18 Uhr.

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