München:Scharfe Zunge, klarer Blick

Theaterabend über die Autorin Dorothy Parker

Schwanthalerh öhe - Dorothy Parker (1893-1967) war eine Frau, die sich mit Leib und Seele ins Leben stürzte. Eine echte New Yorkerin und ihrer Zeit voraus. "London befriedigt dich, Paris lässt dich resignieren, New York aber gibt dir immer Hoffnung", soll sie einmal gesagt haben. Diese Hoffnung brauchte die unterhaltsame wie depressive Autorin, die in ihrer Familie früh mit dem Tod konfrontiert wurde, zweifellos. Im Algonquin Hotel, wo sie über Jahrzehnte wohnte, führte sie einen literarischen Debattierkreis, der in dem Spielfilm "Mrs. Parker und ihr lasterhafter Kreis" in Szene gesetzt wurde. Sie liebte den Alkohol und die scharfe Analyse, fand das Persönliche genauso bemerkenswert wie das Politische und scheute sich nicht, mit sich und der Welt gnadenlos ins Gericht zu gehen: bissig, humorvoll, anzüglich, intelligent. "Ich hätte gern Geld. Und ich wäre gern eine gute Schriftstellerin. Vielleicht kann ich ja beides erreichen, und das hoffe ich auch", bekannte sie einst, "aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich das Geld nehmen." Die Schauspielerinnen Julia Loibl und Theresa Hanich (Bild oben) haben sich von Dorothy Parker einfangen lassen, von ihrer Epoche, ihrem Leben und all den Geistesblitzen, die sie der Nachwelt hinterlassen hat. "Tage des Schreckens, der Verzweiflung und der Weltverbesserung" heißt das Theaterstück, mit dem Loibl und Hanich an diesem Freitag, 11. Dezember, um 20 Uhr im Mathilde Westend, Gollierstraße 81, Premiere feiern. Weitere Aufführungen und Karten unter: www.mathilde-westend.de

© SZ vom 08.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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