Arbeiten in Bildern:Kunst und Chaos

Lesezeit: 1 Min.

(Foto: Florian Peljak)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht. Heute: Samuel Frömel

Von Alexandra Höpfl

Samuel Frömel, 21, beginnt im Herbst zu studieren. Soziale Arbeit. Doch in seiner Freizeit konzentriert er sich nur auf seine Kunst. Er gestaltet Leinwände, Holz und andere Materialien, die sich zum Bemalen eignen. Regeln gibt es keine. Mittlerweile malt er nur noch in seiner Wohnung in München. Überall stehen seine fertigen Leinwände. Der Boden und die Wände zeigen die Spuren seiner Kunst.

(Foto: Florian Peljak)

Samuel möchte mit seiner Kunst das Chaos in seinem Kopf sortieren. Er hat einen ungewöhnlichen Weg dafür gefunden: jonglieren. "Manchmal jongliere ich vor und während des Malens, um meinen Kopf klar zu bekommen", sagt er. Das Jonglieren beansprucht beide Gehirnhälften und hilft Samuel so, kreativer zu sein.

(Foto: Florian Peljak)

In Samuels Zimmer findet man an einer Wand eine Collage. Darüber der Spruch: feeling like an unfinished painting. "Das ist irgendwie mein Leitspruch", sagt er. "Ich suche immer nach einem Ort, an dem ich ankommen kann. Aber eigentlich weiß ich: Ich werde nie komplett ankommen, weil es immer wieder einen neuen Schritt geben wird. Das zu wissen, ist irgendwie befreiend."

(Foto: Florian Peljak)

Nicht nur die Gegenstände, auf denen Samuel malt, sind außergewöhnlich, sondern auch die Utensilien, die er zum Gestalten verwendet. Von Acrylfarben über Schraubenzieher und Bunsenbrenner ist alles dabei. "Ich verwende das, was ich gerade finde. Ich habe auch schon mal auf einem alten Pizza-Karton gemalt, einfach weil er da rumlag", sagt er.

(Foto: Florian Peljak)

Samuel hat eine Zeitlang in einem Gemeinschaftsatelier seinen Platz gehabt. Er hat schnell gemerkt, dass er dort nicht kreativ sein kann. Denn dafür muss er komplett für sich sein. "Das ist so ein intimer Prozess, da muss ich an einem Ort sein, an dem ich ganz ich selbst sein kann, ohne Störung."

(Foto: Florian Peljak)

Samuel ist sich der Vergänglichkeit des Lebens bewusst und gerade deshalb ist er dankbar für alles, was das Leben für ihn bereithält. Vor allem mit Zerstörung kann auch Neues geschaffen werden, da ist er sich sicher. Deshalb nutzt er oft für seine Bilder Schraubenzieher und Feuerzeuge. Weil er seine Gefühle rauslassen kann, sagt er.

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