Rosenheimer Platz:Nach tödlicher Attacke: Zweiter Tatverdächtiger stellt sich

Dort, wo der 17-Jährige vor anderthalb Wochen durch einen Messerstich ums Leben gekommen ist, haben Freunde und Trauernde einen Gedenkort mit Kerzen, Blumen und Bildern geschaffen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Ein 17-Jähriger bricht blutend zusammen und stirbt. Kurz zuvor soll es bei einem Drogendeal in einem Hinterhof zum Streit gekommen sein. Nun wurde ein 15-Jähriger festgenommen.

Gut eine Woche nach dem tödlichen Angriff auf einen 17-Jährigen am Rosenheimer Platz ist nun auch der zweite Tatverdächtige festgenommen worden. Wie die Münchner Polizei mitteilte, kam der 15 Jahre alte Jugendliche am Sonntagmittag zusammen mit seinem Vater und seinem älteren Bruder zur Inspektion in Perlach und stellte sich. Der Jugendliche war bislang einmal wegen eines Rauschgiftdelikts bei der Polizei aufgefallen.

Bereits am Donnerstag war ein 16-Jähriger in der Wohnung seiner Eltern festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht worden. Die Staatsanwaltschaft ordnet die Tat als "Mord in Mittäterschaft" ein, das Merkmal der Habgier sei bei der Tat erfüllt. Ob nun auch der 15-Jährige in U-Haft muss, wird im Laufe des Tages entschieden.

Das 17-jährige Opfer war am Abend des 10. Dezembers während eines Handgemenges in einem Hinterhof in der Nähe des Rosenheimer Platzes mit einem Stich am Oberkörper verletzt worden. Kurz danach brach der Jugendliche blutend zusammen - am frühen Samstagmorgen starb er im Krankenhaus.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es an dem Abend einen Streit bei einem Drogengeschäft gab. Der zuerst verhaftete 16-Jährige habe Marihuana bei dem 17-Jährigen kaufen, aber dann nicht bezahlen wollen. Daraufhin soll es zu der Auseinandersetzung gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft ging zuletzt davon aus, dass die beiden Beschuldigten die Tat gemeinschaftlich begangen haben. Bei einer Verurteilung nach dem Jugendstrafrecht drohen den Tätern bis zu zehn Jahre Haft.

© SZ/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusGrünwald
:Im Steuerparadies vor den Toren Münchens

11 000 Einwohner, 8800 Firmen: Grünwald ist ein Traum für Unternehmen, die wenig Gewerbesteuern zahlen wollen. Briefkasten, Zimmerchen und Telefon genügen, und schon hat der Fiskus das Nachsehen. Oder schaut er nicht genau genug hin?

Von Ramona Dinauer, Sebastian Krass und Klaus Ott

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: