Prozess in München:Nach umstrittenem Polizeieinsatz: Verfahren teilweise eingestellt

Ein 54-Jähriger muss sich nun nicht mehr wegen eines Angriffs auf zwei Kontrolleure verantworten. Das Verfahren läuft jedoch weiter, denn es kam zudem wohl zu einer Rangelei mit der Bundespolizei. Der Einsatz hatte für Aufsehen gesorgt.

Im Prozess nach einem umstrittenen Polizeieinsatz in einer Münchner S-Bahn-Station hat das Gericht das Verfahren gegen den Angeklagten in Teilen eingestellt. Er muss sich nun nicht mehr wegen eines Angriffs auf zwei Fahrkartenkontrolleure verantworten, wie das Münchner Amtsgericht am Freitag entschied. Das Verfahren läuft allerdings weiter, weil der 54-Jährige bei dem Vorfall vom Februar 2020 auch mehrere Bundespolizisten angegriffen haben soll.

Der Mann muss sich unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte verantworten. Der Einsatz hatte in diesem Jahr Schlagzeilen gemacht, als ein Video aus der Bodycam einer Polizistin öffentlich wurde. Es zeigt, wie ein Polizist offenbar auf Kopf- und Halsregion des Angeklagten kniet.

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Laut Anklage hatte der Fahrgast die Fahrscheinprüfer bei einer Kontrolle in einer S-Bahn beleidigt. Nachdem sie mit ihm an der Station Isartor ausgestiegen waren und die Polizei riefen, soll der Mann einen von ihnen geschlagen und den anderen gebissen haben. Im Prozess machten die Kontrolleure allerdings widersprüchliche Angaben zum Ablauf. Richter Alexander Fichtl teilte mit, er halte beide nicht für glaubwürdig und stellte das Verfahren in dem Punkt ein.

Beim Eintreffen der Bundespolizei sei es laut Anklage zu einer Rangelei gekommen. Der 54-Jährige habe unter anderem einer Polizistin ins Gesicht geschlagen und in die Hand gebissen. Beim Prozessauftakt im August bestritt der Angeklagte die Vorwürfe.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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