Polizeieinsatz in Neuhausen:Auseinandersetzung in einer Unterkunft für Geflüchtete

Zwei Familien sollten in eine andere Bleibe umziehen, weil sie womöglich an einer ansteckenden Hautkrankheit leiden. Mitarbeiter wurden mit Stühlen und Eisenstangen bedroht.

In einer Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine am Marsplatz im Stadtteil Neuhausen ist es am Samstagabend zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen, nachdem zwei Großfamilien aus Gesundheitsgründen in eine andere Bleibe umziehen sollten. Gegen zwei Rädelsführer ermittelt die Polizei wegen eines besonders schweren Falls von Landfriedensbruch. Gegen 21.40 Uhr hatten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes die Polizei alarmiert, weil sich Personen aggressiv verhielten und Mitarbeiter mit Stühlen und Eisenstangen bedrohten. Sofort wurden mehrere Streifen zu der Unterkunft geschickt. Sie trafen dort nach Polizeiangaben auf eine Gruppe von rund 50 Personen, die dem Vorfall zuzuordnen waren. Die Beamten konnten deeskalieren und zwei 32 und 33 Jahre alte Geflüchtete als Hauptverantwortliche identifizieren.

Während der für den Sicherheitsdienst bedrohlichen Situation war von einem Mitarbeiter auch ein Tierabwehrspray eingesetzt worden. Der 24-jährige Münchner wurde wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt. Etwa 20 Personen, die Augenreizungen erlitten hatten, wurden vom Rettungsdienst ambulant behandelt. Der Einsatz dauerte bis nach Mitternacht an. Knapp 50 Polizisten waren am Ort des Geschehens. Etwa 30 Erwachsene und 70 Kinder aus den beiden Großfamilien wurden in eine eigene Unterkunft gebracht, weil der Verdacht auf eine ansteckende Hautkrankheit bestand.

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