Es eilt - das betont Landrat Christoph Göbel bei jeder Gelegenheit. Und deshalb hat er gemeinsam mit der Landkreisverwaltung am Montag eine Vorlage in den Ausschuss für Bauen und Schulen eingebracht, die den Neubau von gleich vier weiterführenden Schulen im Landkreis auf den Weg bringen sollte. Namentlich ging es um ein Gymnasium in Aschheim, eine Realschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, sowie einen Schulcampus mit einer weiteren Realschule und einer Fachoberschule/Beruflichen Oberschule (FOS/BOS), der entweder in Oberhaching oder in Sauerlach entstehen soll.
Die Kreisräte konnten sich aber nicht dazu durchringen, auch nur die Notwendigkeit zum Bau der vier Schulen festzustellen und an den Kreisausschuss und den Kreistag, die am 27. März, beziehungsweise 3. April tagen, weiterzugeben. Das lag weniger an einer grundlegenden Skepsis. Vielmehr fühlten sich die Lokalpolitiker angesichts der Tragweite der Entscheidung zu wenig informiert. So monierte Christoph Nadler, Fraktionssprecher der Grünen im Kreistag, dass man sich aufgrund der Kosten, die laut seiner Rechnung bei 50 Millionen Euro pro Schule liegen dürften, "über die Finanzierung Gedanken machen" müsse. Er regte zudem an, dass Kommunen in ihren Gemeinderäten klare Willenserklärungen verabschieden sollten. Letztendlich entschied sich das Gremium dazu, zur Kreisausschusssitzung am 27. März zusätzlich den Ausschuss für Bauen und Schulen noch einmal hinzuzuladen und dann über eine Empfehlung abzustimmen. Landrat Göbel (CSU) zeigte sich darüber zufrieden.
Laut der in der Sitzung präsentierten aktualisierten Schulbedarfsplanung wird die Zahl der Gymnasiasten um mehr als 30 Prozent bis zum Jahr 2035 steigen. Allerdings sieht man bislang keinen Bedarf für zwei weitere Schulen im Nordosten. Bei anhaltendem Zuzug in die Region wäre aber der Doppelstandort Aschheim/Feldkirchen neuerlich zu prüfen. Was die Realschulen angeht, sieht die Studie für Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Oberhaching die Voraussetzungen für eine Dreizügigkeit gegeben; dieses Kriterium für eine Bestätigung durch das Kultusministerium sei bei Sauerlach nicht gegeben.