Sie sind das bekannteste Wahrzeichen der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität: die beiden Brunnen, die rechts und links der Ludwigstraße vor dem Hauptgebäude der LMU stehen. Seit Mai 2023 waren sie eingehaust, weil sie saniert wurden. Nun sind die Arbeiten fertig, und die Gerüste sind abgebaut. Das Wasser wird am Montag eingeschaltet. Dann werden das Landesamt für Denkmalpflege und die Universität auch Details zur Restaurierung bekannt geben und erklären, was es mit der strahlenden Farbe auf sich hat, die seit der Enthüllung viele Blicke auf sich zieht.
Dass die beiden Brunnen in einem Grün gestrichen werden, welches dem Farbton nahe kommen soll, der an die Korrosionsschicht erinnert, die sich mit der Zeit auf Kupfer bildet, war zu Beginn der Sanierung angekündigt worden. Davon, dass das Grün derart strahlend ausfallen könnte, war damals aber nicht die Rede gewesen. Ursprünglich hatten die beiden mehr als acht Meter hohen Brunnensäulen, die aus Eisen gegossen sind, einen goldenen Anstrich.

Erbaut wurden die Brunnen von 1840 bis 1844. Bezahlt hat sie der damalige König Ludwig I. aus dem Teil der Staatskasse, über den er privat verfügen konnte. 1848 schenkte er sie den Bürgern (später fielen sie an den Freistaat), das Grundstück aber blieb im Besitz der Stadt München. Deshalb war lange unklar, wer sich um den Erhalt der Bauwerke kümmert. Mit diesem Kuddelmuddel wird nun aufgeräumt: Künftig ist das Liegenschaftsdezernat der LMU zuständig.
Ludwig I. hatte sich ursprünglich nur einen Brunnen gewünscht, der mitten auf der Ludwigstraße vor dem 1840 fertiggestellten Hauptgebäude stehen sollte. Friedrich von Gärtner, dem Architekten, gefiel das aber gar nicht. Er war nicht nur für den Bau der LMU zuständig, sondern auch dafür, dass die Ludwigstraße eine Prachtstraße werden sollte. Gärtner fürchtete, dass das Siegestor dann weniger Blicke auf sich ziehen würde. Er überzeugte Ludwig I. von den zwei identischen Brunnen, deren Form er selbst entwarf, wobei er sich an Brunnen orientierte, die auf dem Petersplatz in Rom sprudeln.
Ursprünglich hätte die Sanierung bereits im Oktober 2023 abgeschlossen sein sollen. Veranschlagt waren 1,8 Millionen Euro. Ein neues Pumpensystem und LED-Lampen wurden installiert. Die Reinigung der Brunnen übernahm eine Firma, die für grellgelbe Hochdruckreiniger bekannt ist, im Rahmen ihres Kultursponsorings. Sie rückte dafür mit ihrer stärksten Maschine an, die einen Wasserdruck von 1000 bar erzeugen kann - Geräte für den Garten kommen auf 180 bar. Auf den gekärcherten Untergrund wurde anschließend die neue, strahlende Farbe aufgetragen.