München:Landkreis übernimmt mehr Flüchtlinge

Von Martin Mühlfenzl, München

Unter dem Druck der weiter hohen Zahl an Flüchtlingen, die in den Freistaat kommen, hat das Innenministerium die Zuweisungsquote für den Landkreis München erhöht. Von Anfang November an werden dem Landkreis mindestens 111 Asylsuchende pro Woche zugewiesen - bisher hatte das Landratsamt die Unterbringung von jeweils etwa 90 Schutzsuchenden wöchentlich sicherzustellen. Angesichts dieser neuen Kontingente erwarten die Mitarbeiter im Landratsamt bis Ende des Jahres insgesamt 6110 Menschen, die in den Unterkünften des Kreises untergebracht werden müssen.

Bereits am Montag hatte Landrat Christoph Göbel (CSU) die 29 Städte und Gemeinden darauf eingeschworen, ihren Teil zur Bewältigung dieser Mammutaufgabe beizutragen - und dabei nicht verschwiegen, dass die Belastungen für Kommunen weiter wachsen werden. So wird etwa die Stadt Unterschleißheim als größte Kommune des Kreises bis Ende 2016 mehr als 700 Flüchtlinge unterbringen müssen.

Trotz der Anstrengungen des Landkreises und seiner Kommunen ist absehbar, dass auf alternative Formen des - zumindest vorübergehenden - Wohnens nicht verzichtet werden kann. Im Lauf des Herbstes werden die nächsten Traglufthallen mit einer Kapazität von bis zu 300 Menschen in Grünwald und Unterföhring entstehen. Derzeit behinderten aber Lieferengpässe bei Sanitäranlagen deren Fertigstellung. Die Verzögerungen beim Bau zwingen den Landkreis, weiter Turnhallen als Notunterkünfte zu nutzen. Von kommender Woche an wird die Dreifachturnhalle der Beruflichen Oberschule in Unterschleißheim dafür herangezogen; dort sollen bis zu 300 Asylbewerber ein Dach über dem Kopf finden. Nach Angaben der Verwaltung soll die Turnhalle bis Ende Dezember belegt bleiben.

© SZ vom 29.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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