München:Landkreis gibt mehr Geld für Jugendhilfe aus

Die Ausgaben des Landkreises München für die Jugendhilfe werden im kommenden Jahr voraussichtlich um rund 26 Millionen auf etwa 82 Millionen Euro ansteigen. Zwar muss der Kreis nicht alleine diese zusätzliche Summe aufwenden, denn auch auf der Einnahmenseite wird eine enorme Steigerung von bislang 5,4 auf 26,7 Millionen Euro für diesen Bereich erwartet. Dennoch muss er nach den jetzigen Berechnungen des Landratsamts im Jahr 2016 etwa fünf Millionen Euro drauflegen.

Hauptgrund für den Kostenanstieg sind vor allem die Ausgaben für stationäre Jugendhilfeleistungen. 38,5 Millionen Euro - 46,4 Prozent der Gesamtausgaben - sind dafür vorgesehen, allein 21 Millionen Euro ausschließlich für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Das Landratsamt geht davon aus, dass 2016 im Landkreis München zwischen 400 und 450 junge Menschen leben, die ohne Angehörige nach Deutschland kamen. Die Behörde rechnet damit, dass etwa 425 durchgehend in Einrichtungen untergebracht werden müssen. Das treibt auch die Personalkosten nach oben. Jugendamtsleiter Uwe Hacker sprach in der Sitzung des Kreis-Jugendhilfeausschusses von 20 neuen Stellen für die drei Teilbereiche wirtschaftliche Hilfen, allgemeine Jugend- und Familienhilfe sowie Vormundschaft.

26 Prozent der Ausgaben, also 21,5 Millionen Euro, sind 2016 für präventive Jugendhilfe eingeplant. Ambulante Leistungen werden rund 9,5 Millionen Euro, teilstationäre Leistungen wie die Unterbringung in heilpädagogischen Tagesstätten werden 5,7 Millionen ausmachen.

© SZ vom 13.10.2015 / HILB - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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