Promi-Tipps für München und Bayern:Die Woche von Stefan Huber

Lesezeit: 4 min

Ex-"La Brass Banda"-Musiker: Tubist Stefan Huber. (Foto: Karoline Beckmann)

Der Musiker Stefan Huber freut sich in der Woche vom 13. bis zum 19. Februar auf gute Stimmung im Hofbräuhaus, Auftritte mit seiner "Kapelle So & So" und zeitloses Theater im Zelt.

Volksmusik mit Feeling, so bezeichnet der Tubist Stefan Huber die Musik seiner Kapelle So & So. Eine bayerische Volksmusik allerdings, die gespickt ist mit Hip-Hop, Funk, Volksmusik, A-Cappella, Reggae und Klassik - ein wilder, mitreißender Mix, den die Combo bei Liveauftritten spielt, bis es das Publikum nicht mehr auf den Sitzen hält. Wie das geht, hat der Tubist schließlich acht Jahre lang in der Band von Bayerns Parade-Blasmusiktruppe La Brass Banda geübt. Zurzeit bläst Huber montags im Hofbräuhaus mit der dortigen Hauskapelle die Tuba, unterrichtet Steirische Harmonika und tourt mit So & So inklusive neuem Programm durch Bayern.

Montag: Aufspielen im Hofbräuhaus

Hauskapelle des Hofbräuhauses am Platzl: die Obermüller Musikanten. (Foto: Stephan Rumpf)

Morgens fahr' ich mit dem Zug aus dem Berchtesgadener Land, wo ich lebe, nach München. Im Hofbräuhaus spiel ich seit einigen Jahren montags die Tuba in der dortigen Hauskapelle mit den Obermüller Musikanten. Los geht's um 12 Uhr im Trio. Was viele nicht wissen: Im Hofbräuhaus gibt es täglich Livemusik! Musiziert wird ohne Noten, es ist immer wieder eine große Inspiration. In der Spielpause treff' ich mich mit Michael Well, ehemals Biermösl Blosn ums Eck im "Italia" im Tal. Wir haben beide die Premieren unserer jeweiligen neuen Programme hinter uns. Michi mit seinen Brüdern und Gerhard Polt " A scheene Leich" in den Kammerspielen, ich mit meiner Kapelle So&So und "Oane.Moan.I.Nam.I.No". Unsere München-Premiere ist am 4. März im Paulaner am Nockherberg. Wir haben uns also einiges zu erzählen. Ab 18 Uhr spielen wir im Hofbräuhaus in größerer Besetzung weiter.

Dienstag: Ziach-Unterricht

Dienstag ist mein Übungs- und Unterrichtstag. Ich nutze die Stunden in der Früh, wenn noch kein Telefon läutet. In der Kapelle So&So spiel ich die Tuba, die mich schon mehr als mein halbes Leben begleitet. Die diatonische Harmonika allerdings noch länger. Die Ziach unterrichte ich heute Nachmittag in der Musikwerkstatt Auer in Ainring bei Freilassing. Das Schöne am Harmonika-Unterrichten: es geht schneller voran als mit anderen Instrumenten und nach ein paar Stunden können meine Schüler meist schon zweistimmig mit mir spielen. Danach geht's weiter nach Aufham, wo ich aufgewachsen bin. Mit der Musikkapelle Aufham bin ich auch musikalisch groß geworden. Ich bin immer wieder fasziniert, wie gut es funktioniert, wenn von der 15-jährigen Klarinettistin bis zum 80-jährigen Posaunisten mehrere Generationen gemeinsam spielen.

Mittwoch: Filmreife Blasmusik

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Wir spielen nicht nur live, sondern verwalten auch ein Label samt Notenverlag und Onlineshop. Dafür haben wir in Ainring bei Freilassing eine alte Zimmerei zum Probenraum samt Büro und Lager umgebaut. Hier wachsen viele neue Ideen, entstehen Projekte. Heute basteln wir an unseren Videos, die wir im Saal des Chiemseer Wirtshauses (immer ein toller Ausgehtipp in Chieming) aufgenommen haben. Mittagspause machen wir im traditionsreichen "Altwirt" in Piding mit sehr guter regionaler Küche und einem regen kulturellen Treiben: bayerische Wirtshauskultur halt.

Donnerstag: Paradies für Blechbläser

Blasinstrumentenladen "Miraphone" in Waldkraiburg: Mitarbeiter Leo Schranner (links) und Stefan Huber. (Foto: Karoline Beckmann)

Ich mache mich vormittags auf nach Waldkraiburg zu "Miraphone", seit 1946 eine der besten Schmieden für Blechblasinstrumente und inzwischen weltweit führend. Eine Tuba ist groß und schwer und ich brauche einen anderen Tragegurt. "Miraphone" ist eine Genossenschaft, die alle paar Jahre die Vorstände aus ihrer Belegschaft wählt. Wenn's gut läuft, profitieren alle Mitarbeiter, wenn's mal weniger gut läuft, wird gemeinsam nach Lösungen gesucht. Das gefällt mir. Die meisten spielen außerdem selbst ein Blechblasinstrument und sind stets am Tüfteln, was optimiert werden kann. Und während Christian und sein Team mein Problem lösen, wandle ich durch den Showroom, betaste hier, probier' dort mal aus. Für mich ein Paradies! Hunderte von Trompeten, Posaunen, Tenorhörnern und Tuben.

Freitag: Bis die Instrumente glühen

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Heute spielen wir unser neues Programm im Stroblwirt in Oberhausen. Ich mag dieses urgemütliche bayerische Wirtshaus am Rand des Blauen Lands hinter Weilheim. Viele bayerische Kabarettisten, Musikerinnen und Bands haben in diesem Saal schon gespielt. Einige, die heute auch auf richtig großen Bühnen unterwegs sind. Unser neues Programm hat es in sich. Wir streifen viele unterschiedliche musikalische Stile, die wir drauf haben müssen: Hip-Hop, Funk, Volksmusik, A-Cappella und Klassik, für alle was dabei, bis die Instrumente glühen. Der Titel unseres neuen Programms klingt phonetisch zwar eher nach Japan, ist aber echtes Oberbairisch und kullert selbst im Morgengrauen noch über die vielleicht schon schwere Zunge, viel geschmeidiger übrigens als: "Eins würd' ich noch nehmen!".

Samstag: Zeitloses Theaterstück

Sebastian Huber, einer der Hauptdarsteller im Ensemble des "Himmegugga". (Foto: Erwin Ringsgwandl)

Ich habe Karten für den " Himmegugga" für heute Abend, ein Theaterstück von Anna Elfriede Ringsgwandl, das 2006 in Riedering uraufgeführt und mittlerweile mehr als 1300 Mal gespielt wurde. Heute darf also ich mal Zuschauer sein. Das Stück ist fantastisch, definitiv zeitlos und mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt. Die Hauptrolle spielt Sebastian Huber, Schauspieler, Grafiker, Theater- und Kinderbuch-Autor aus Breitbrunn. Ein fantastischer Mensch, hochbegabt und immer aufgeschlossen für Neues. Uns Musiker der Kapelle hat er als Karikaturen verewigt und die meisten Album-Cover stammen auch von ihm. Ich nehm' mir vor, wieder öfter ins Theater und auf Konzerte zu gehen. Man lernt so viel, viele neue Ideen entstehen auch beim Zuschauen oder -hören.

Sonntag: Frühschoppen im Radio

Weggefährte: Stefan Dettl, Leadsänger und Trompeter der erfolgreichen Band "La Brass Banda". (Foto: Franz Xaver Fuchs)

2015 gründeten Evi und Stefan Dettl von La Brass Banda den Radiosender Radio Buh, damals rein im Onlineformat zum Streamen, seit 2019 auch auf DAB+ hörbar. Von Beginn an moderiere ich den sonntäglichen Frühschoppen dort, früher wöchentlich, inzwischen zwei Mal im Monat um 11 Uhr. Die Homebase ist in Grassau. Mit Schallplatten, CDs und Laptop im Gepäck fahre ich ins Studio. Radio Buh sendet ein vielseitiges Programm und unterstützt vor allem regionale Bands, Künstlerinnen und Newcomer. Eigentlich hab' ich gern Gäste in der Sendung, mit denen ich mich unterhalten kann. Heute bin ich allein im Studio und stelle neue Songs vor. Immer wieder toll, für viele Menschen den Sonntagmorgen gestalten zu dürfen.

Stefan Huber wurde 1987 in Bad Reichenhall geboren. Als erstes Instrument lernte er mit sechs Jahren steirische Harmonika, mit 13 Tuba. Das Instrument studierte er dann auch an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz. Er wurde Lehrer am Musikum Salzburg und am Musikschulwerk Oberösterreich, später Mitglied bei den Obermüller Musikanten, den Hausmusikern im Münchner Hofbräuhaus. Von 2014 bis 2022 war er Tubist bei der Blasmusiktruppe La Brass Banda, mit denen er auf vielen Festivals spielte und tourte. Währenddessen gründete er auch seine eigene Band, die "Kapelle So&So" mit eigenem Label. Seit vergangenem Jahr lehrt er Steirische Harmonika in der Musikwerkstatt Auer in Hammerau bei Berchtesgaden und tourt mit seiner Band in Bayern.

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