Neuland:Auf die Vielfalt

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Die junge Sängerin Malva hat gerade bei "Trikont" einen Plattenvertrag unterschrieben. (Foto: privat)

Ein Plattenvertrag, neue Ausstellungen und eine offene Bühne für alle. Nachrichten aus dem jungen München.

Von Ornella Cosenza, Tabitha Nagy und Anastasia Trenkler

Aufstieg

Das große Potenzial von Malva Scherer, 19, ist sehr schnell erkannt worden. Von der Junge-Leute-Seite in erster Linie, die bereits im September vergangenen Jahres über die junge Sängerin geschrieben hat und sie dann auch noch für die "Band des Jahres" nominierte. Bei ihr sah die Jury die größte Entwicklungschance, denn sie steht momentan mit ihrer Musik noch ganz am Anfang. Das hat Musikmanager Gerald Huber aufmerksam gemacht. Nun hat die junge Sängerin einen Vertrag beim Münchner Label "Trikont" unterschrieben. Ein Debütalbum ist für November 2022 geplant.

Vor wenigen Monaten sang sie ihre melancholischen Songs noch bei Kerzenlicht in ihrem Zimmer. Am vergangenen Wochenende trat die junge Singer-Songwriterin mit Bandkollege Quirin Ebnet als Support-Act für King Hannah im Heppel & Ettlich auf. Musikalische Kooperationen soll es in Zukunft unter anderem mit Jesper Munk geben.

Vielfalt

Eine offene Bühne für und mit ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern veranstaltet das Team von "Ludwig und Kunst". (Foto: Andreas W. Kohn)

Es sei ein Versuch, sich der Dunkelheit zu widersetzen. Das Team von "Ludwig und Kunst", ein Zusammenschluss von Studierenden der Theaterwissenschaften, veranstaltet am 20. Mai eine offene Bühne für und mit ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern. Mitmachen können sowohl Menschen, die geflüchtet sind, als auch Personen, die schon länger in München leben. " Wir möchten zeigen, wie vielfältig unsere Kultur ist", sagt Anastasiya Shtemenko. Die 24-Jährige kommt selbst aus der Ukraine und hatte die Idee für das Projekt. Ob Musik, Tanz oder Lyrik: "Melden können sich alle, unabhängig von ihrer Kunstform", sagt Anastasiya. Jede Person soll zehn Minuten Zeit für ihren Auftritt bekommen. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Vortragenden Ukrainisch, Englisch, Deutsch oder Russisch sprechen. Zwar ist der Eintritt frei, Spenden sind aber ausdrücklich erwünscht. Auch planen die Studierenden Kunst zu verkaufen. "Den Erlös werden wir an eine Organisation oder Privatperson in der Ukraine spenden. Weil sich die Lage ständig verändert, soll das Geld dorthin gehen, wo es zum Zeitpunkt der Veranstaltung am meisten gebraucht wird", sagt Anastasiya. Wer mitmachen will oder Fragen hat, kann sich über Instagram bei @na.stiia oder @ludwigundkunst melden.

Kollektiv

Franka Römig, 23, Kai Schweizer, 26, Theresa Weber, 25, Sarrah Bock, 26, Celine Edinger, 23, Yagiz Dilmen, 32 und Tessa Bock, 26, (von links) verbinden Soziologie und Kunst. (Foto: Lotte Gaiser)

Als "kontingent kollektiv" organisieren sieben Soziologiestudierende Ausstellungen in der Milchstraße 4. Theresa Weber, 25, wollte schon länger Ausstellungen kuratieren und initiierte das Projekt. Ihre Kollektiv-Kollegen sind ihre Kommilitonen. Bis August hat die Gruppe den Offspace in der Milchstraße 4. "Soziologie und Kunst passen gut zusammen, es gibt in München aber nur wenige sozialkritische Ausstellungsräume, das wollen wir ändern. Außerdem wollen wir die Themen, die wir im Studium wissenschaftlich behandeln, in den Ausstellungen zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern nochmal anders angehen und so die Wissenschaft nach außen tragen", sagt Theresa. Das scheint gut anzukommen. Zur ersten Ausstellungseröffnung im Februar kamen laut Theresa mehr als 100 Gäste.

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