SZ im Dialog:Braucht München ein neues Konzerthaus?

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Der geplante Neubau des Konzerthauses im Werksviertel München nach den Vorstellungen der Architekten. Diese digitale Visualisierung des Entwurfs stammt aus dem Februar 2022. (Foto: Bloomimages für Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH)

Ministerpräsident Söder hat den Bau des Prestigeobjekts infrage gestellt. Das richtige Signal oder eine Katastrophe für die Musikstadt? Darüber diskutieren Ulrike Heidenreich und René Hofmann, die Leiter des Ressorts München, Region und Bayern der SZ, mit Experten aus Politik und Kultur.

Von Ulrike Heidenreich

Endlich eine Heimat für das weltberühmte Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks - oder ein maßlos überteuerter Kulturtempel? Über ein neues Konzerthaus für München wird schon seit mehr als 20 Jahren gestritten. In einem Interview mit der SZ Ende März hat Ministerpräsident Markus Söder das geplante Projekt im Werksviertel noch einmal grundsätzlich infrage gestellt. Der CSU-Politiker forderte eine "Denkpause": Nach den Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und den Folgen des Ukraine-Kriegs müsse der Freistaat genau überlegen, wofür er sein Geld ausgebe.

"Wir merken doch, wie sehr sich die Welt verändert hat. Die Wahrheit ist: Die Stadt München muss ihren Kulturetat kürzen", sagte Söder im SZ-Interview. "Können wir dann einfach weitermachen, als wäre nichts geschehen? Wir sollten uns die Zeit nehmen, noch mal in Ruhe alles zu überdenken. Das ist keine Entscheidung für oder gegen etwas, sondern die Anregung zu einem Prozess." Unterstützer kritisieren diese Abkehr hart, sie sprechen von einem fatalen Signal, gar von einer Katastrophe - für die Musikstadt München, aber auch für den Kulturstaat Bayern.

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Herkulessaal, Isarphilharmonie, das irgendwann sanierte Kulturzentrum Gasteig mit der Philharmonie: Sind das genügend Konzertsäle oder benötigt das Symphonieorchester des BR und dessen neuer Chefdirigent Sir Simon Rattle nicht doch ein eigenes Haus? Profitiert die darbende Kulturbranche in ihrer ganzen Breite wirklich von der Milliarde, die ein Konzerthaus-Verzicht angeblich einspart, oder wird das Geld dann für etwas ganz anderes, weniger Sinnstiftendes ausgegeben?

Über diese Fragen diskutieren Ulrike Heidenreich und René Hofmann, die Leiter des Ressorts München, Region und Bayern der SZ, mit Experten aus Politik und Kultur. Die Gäste auf dem Podium sind: Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU), Münchens Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne), Opernsänger Christian Gerhaher, der Intendant des Residenztheaters Andreas Beck sowie Ulrich Wilhelm, früherer BR-Intendant und Vorstandsmitglied der Stiftung Neues Konzerthaus München.

Die Podiumsdiskussion findet am Montag, 9. Mai, um 19 Uhr im Gebäude des Süddeutschen Verlags, im Konferenzzentrum, 1. Stock, statt. Die Adresse: Hultschiner Straße 8, 81677 München. Aus Kapazitätsgründen muss ein kostenloses Ticket gebucht werden: sz-erleben.sueddeutsche.de/sz-veranstaltungen

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