München:Kippa und Tirolerhut

Charlotte Knobloch (links) und Jehudit de Toledo-Gruber vor der Tram mit Comics von Ben Gershon. (Foto: Andreas Gregor/oh)

Motiv-Tram soll jüdisches Leben sichtbar machen

MünchenDie Münchner Trambahnen fahren zu ganz besonderen Anlässen gerne mal mit Verzierungen durch die Stadt: Bisher war das der Stadtgeburtstag, das Oktoberfest oder die Pride Week. Nun fährt im Oktober, anlässlich 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland, eine mit jüdischen Comic-Motiven verzierte Trambahn durch die Stadt. Die Zeichnungen stammen aus der Comic-Reihe "Jewy Louis" vom niederländisch-jüdischen Comic-Zeichner Ben Gershon. Ihm ist es wichtig zu zeigen, dass jüdische Motive wieder in deutschen Städten gezeigt werden können: "In der Münchner Geschichte gab es dunkle Zeiten, in denen Juden nicht mit der Trambahn fahren durften. Heute sind Jewy Louis und seine Freunde voller Stolz in der Stadt unterwegs." Das sei auch Ziel der gesamten Aktion: jüdisches Leben sichtbar zu machen und zu zelebrieren. Zu der Aktion erklärt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, "dass München natürlich auch eine jüdische Heimatstadt ist und dass die Kippa ebenso sehr zu dieser Heimat gehört wie der Tirolerhut".

In ganz Deutschland finden dieses Jahr rund tausend Veranstaltungen über jüdische Kultur statt. Auf der Website www.jlid2021.de gibt es im Internet zahlreiche Informationen und Veranstaltungstipps rund um das jüdische Leben in Deutschland.

© SZ vom 13.10.2021 / bbe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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