Kindertheater und Installation:Aus der Sicht von Krakenwesen

An den Kammerspielen widmet sich Regisseurin Verena Regensburger den Oktopussen. Ergänzend hat sie eine audio-visuelle Installation für Erwachsene geschaffen.

Von Barbara Hordych

Die Regisseurin Verena Regensburger hat erklärtermaßen ein Lieblingstier: den Oktopus, einen sie faszinierenden Form- und Farbwandler. Von daher war es für sie ein Herzensprojekt, als sie das Kindertheaterstück "Abtauchen und auftauchen" für die Kammerspiele entwickelte. "Im Zentrum stehen zwei Oktopoden, ein älterer und ein jüngerer. Der weise Oktopus bringt dem unerfahrenen Oktopus die elementaren Überlebensstrategien für die Tiefsee bei", sagt Regensburger. Dazu gehöre etwa das Wissen darum, "wie man sich versteckt und wie man seinen Fressfeinden entkommt". Als die beiden Oktopusse ein Buch finden - Markus Pfisters Bilderbuchklassiker "Der Regenbogenfisch" - beschließen sie, ihn nachzuspielen. Doch damit nicht genug. Ergänzend zu dem Kinderstück hat Regensburger eine audio-visuelle Installation für Erwachsene geschaffen, die einen Lieblingstext der Regisseurin aufgreift, die Abhandlung "Vampyroteuthis infernalis" von Vilém Flusser. "Es ist eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Menschen aus der Sicht eines Meeresungeheuers", sagt Regensburger. Eingesprochen von Walter Hess - dem Darsteller des älteren Oktopus - ist der Text in einer Installation aus Heizungsrohren in der Therese-Giehse-Halle zu hören- immer nur für einen Haushalt.

Abtauchen & auftauche n, Kapitel 1 , Sa., 12. Juni, 16 Uhr. So., 13. Juni, 15, 17 Uhr; Kapitel 2: Vampyroteuthis infernalis , Sa., 12. Juni, 17.30 Uhr, So., 13. Juni, 18.30 Uhr, Kammerspiele, Therese-Giehse-Halle, Falckenbergstr. 1, Telefon: 2339 66 00

© SZ vom 10.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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