München:Hand in Hand

Lesezeit: 1 min

SPD will gemeinsam mit dem Kreis Verkehrsprobleme lösen

Von Martin Mühlfenzl, München

Der Traum von der Stadt-Umland-Bahn ist mittlerweile 22 Jahre alt. Dieses visionäre Gedankenspiel einer Stadtbahn, mit der Pendler - am Stau auf den Autobahnen sowie Ein- und Ausfallstraßen vorbei - stressfrei etwa von Kirchheim über Feldkirchen, die Messe, Neuperlach, Neubiberg bis nach Taufkirchen in die Arbeit fahren. Und natürlich weiter in den Münchner Osten und Norden, einmal um die Landeshauptstadt herum.

Dieser Vorschlag kommt immer wieder auf. Jetzt hat ihn die SPD in der Landeshauptstadt erneut aus der Taufe gehoben; eingebettet in eine Reihe von Vorschlägen, die den Nahverkehr in der Stadt, aber auch im Umland attraktiver gestalten sollen. Der Landkreis sieht sich da mit einer Machbarkeitsstudie zu "Perspektiven im ÖPNV" schon einen Schritt weiter. Darin steht zwar nichts mehr von einer Stadt-Umland-Bahn, allerdings listet er in detaillierten Zügen Projekte auf, die als Querverbindungen zusammengenommen den Sinn und Zweck der ursprünglichen Idee erfüllen könnten. Stadtbahnen von Neuperlach über Neubiberg und Ottobrunn bis Brunnthal Nord. Eine Tram im nördlichen Ballungsraum von Ober- und Unterschleißheim über Garching bis Unterföhring und weiter nach Ismaning - womöglich gar bis Feldkirchen. Eine Stadtbahn im Würmtal, die Verlängerung der U 5 im Südosten, die S-Bahn-Tangente Nord ab Haar.

Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler), Mitglied im Kreisausschuss für Mobilität, sagt, die Stadt-Umland-Bahn wolle er nicht schon wieder beerdigen. "Aber ob so eine riesiges Projekt überhaupt noch zu verwirklich ist, bleibt fraglich." Viele Kommunen, sagt Heyland, haben die dafür nötigen Grundstücke längst nicht mehr. "Bei uns in Neubiberg ist das anders, wir haben die Trasse freigehalten", sagt er. Die Kreisgrünen fordern noch einen weiteren Partner zum Handeln auf: So müsse der Freistaat zwingend mehr investieren - bisher dieser er nur durch ein Totalversagen beim ÖPNV aufgefallen, so Grünen-Kreisrat Markus Büchler.

© SZ vom 09.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: