Landrat Christoph Göbel (CSU) sieht im Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere des Öffentlichen Personennahverkehrs, nach eigenen Worten die wichtigste Stellschraube, um die Herausforderungen, die das Bevölkerungswachstum in der gesamten Region München mit sich bringt, erfolgreich zu bewältigen. "Selbst unter größter Anstrengung der Stadt München und der angrenzenden Landkreise, wird es nicht möglich sein, den nötigen Wohnraumbedarf vor Ort zu decken", konstatiert der Landrat. "Gleichzeitig fehlen den hier ansässigen Unternehmen allein heute schon mehrere zehntausend Fachkräfte, und der Bedarf wird immer größer", so Göbel. "Finden wir keinen Weg, für diese dringend benötigten Arbeitskräfte und ihre Familien bezahlbaren Wohnraum zu schaffen oder sie in die Lage zu versetzen, in angemessener Zeit und zu einem verträglichen Preis zwischen Arbeits- und Wohnort zu pendeln, wird die Prosperität des Raumes München deutlich Schaden nehmen."
Die Bemühungen der MVV-Verbundlandkreise und auch der gesamten Europäischen Metropolregion München, den Ausbau des öffentlichen Verkehrs voranzutreiben und neben einem einheitlichen Dachtarif für die Region auch eine sinnvolle Reform des MVV-Tarifsystems herbeizuführen, tragen laut Göbel dazu bei, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Eine zügige Modernisierung des bestehenden MVV-Tarifs könne, nur "der erste Schritt" sein auf dem Weg zur Einführung eines Entfernungstarifes. "Letzterer wäre nicht nur einfacher verständlich, sondern auch wesentlich gerechter", so der Landrat. Göbel reagiert damit auf Forderungen der SPD-Kreistagsfraktionen von München, Dachau, Ebersberg, Fürstenfeldbruck und Starnberg zu einer grundlegenden MVV-Tarifreform. Diese sprachen sich unlängst unter anderem dafür aus, das Zonensystem auf zwei Zonen zu reduzieren und ein 500-Euro-Jahresticket einzuführen.