München:Die Karten werden neu gemischt

Lesezeit: 2 min

Christoph Göbels erneute Kandidatur gilt als sicher. (Foto: Robert Haas)

Im Landkreis bereiten sich die Parteien bereits auf die Kommunalwahlen 2020 vor

Von Stefan Galler, München

Auch wenn es noch 15 Monate hin sind bis zu den Kommunalwahlen 2020, die Parteien im Landkreis München bereiten sich allmählich auf den Wahlkampf vor. Als erste Partei präsentierte die CSU in Ismaning dieser Tage ihre Bürgermeisterkandidatin: Die stellvertretende CSU-Ortsvorsitzende Annette Reiter-Schumann soll gegen SPD-Amtsinhaber Alexander Greulich (SPD) antreten. Insgesamt stehen in 28 der 29 Landkreiskommunen die Bürgermeister zur Wahl. Auch die Stadt- und Gemeinderäte, der Kreistag sowie der Landrat werden im Frühjahr 2020 wieder gewählt. Hinsichtlich der Landratswahl wurde diese Woche bereits eine Personalie bekannt: Otto Bußjäger, einer der vier Stellvertreter von Landrat Christoph Göbel (CSU), hat erneut seinen Hut in den Ring geworfen. SPD, Grüne und FDP halten sich dagegen noch zurück, Göbels erneute Kandidatur gilt als sicher.

Die Parteien halten sich insgesamt öffentlich noch ziemlich bedeckt, vor allem was die Bürgermeisterwahlen angeht. Ein klares Signal sendet bislang nur die erste und bislang einzige Bürgermeisterin, die die Grünen im Landkreis stellen: Susanna Tausendfreund will auch über 2020 hinaus die Isartalgemeinde Pullach führen: "Ich werde mich bewerben, und mein Ortsverband steht hinter meiner Kandidatur."

Die Grünen im Landkreis sind nicht erst seit der Landtagswahl im Herbst auf dem Vormarsch, als sie von den Wählern zur Nummer zwei gemacht wurden. Doch der Rückenwind von Oktober hat dafür gesorgt, dass sich der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Christoph Nadler, die ein oder andere Überraschung für 2020 erhofft. Etwa in Gräfelfing, wo die Grünen bei der Landtagswahl satte 30,3 Prozent erreichten. "Dort wollen wir möglichst viele Gemeinderatssitze", sagt Nadler. Auch in Neuried habe man zuletzt zahlreiche neue Mitglieder begrüßen können. Ob man die dortigen, erst 2014 neu gewählten Bürgermeister Uta Wüst (IGG) und Harald Zipfel (SPD) sowie Heinrich Hofmann (SPD) in Planegg gefährden kann, wird auch von den Kandidaten abhängen. "Wir werden viele Personalien auf der Klausur des Kreisverbandes im März behandelt", kündigt der Grünen-Fraktionschef an.

Wie sieht es in anderen Städten und Gemeinden aus? Im Gegensatz zu SPD und Grünen ist davon auszugehen, dass die CSU in allen Kommunen eigene Bürgermeisterkandidaten aufstellt. Noch immer gilt die Regel, die ihr Landtagsabgeordneter, Vize-Landrat und früherer Kreisvorsitzender Ernst Weidenbusch aufgestellt hat: Wenn irgendwo im Landkreis gewählt wird, müsse die CSU eine Alternative anbieten. Als gesetzt gelten die CSU-Rathauschefs Jan Neusiedl (Grünwald), Stefan Schelle (Oberhaching), Maximilian Böltl (Kirchheim), Stefan Kern (Brunnthal) und Thomas Glashauser (Aschheim). Sie gehen - Stand jetzt - als klare Favoriten in die Wahl. Reine Spekulation ist, wie sich die Wahl in Unterhaching entwickelt: Wolfgang Panzer (SPD) wird versuchen, die Tradition der sozialdemokratischen Bürgermeister fortzuführen; seit Engelbert Kupkas Einzug in den Landtag 1990 hat es die CSU dort nicht mehr geschafft, den Rathauschef zu stellen.

© SZ vom 15.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: