Band der Woche:Wie Tagebucheinträge, nur offener

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"Mein Leben besteht aus Musik", sagt Andrea Strumberger alias Drea. Nach dem Abitur will sie Musikproduktion studieren. (Foto: Patricia Laubenbacher)

In ihren Songs erzählt Drea alles von sich. Die Bühne ist ihr Safe Space, in dem sie alles teilen kann.

Von Sandra Langmann

Wenn sich Drea mit ihrer Gitarre und dem Verstärker auf die Bühne stellt, dann legt sie ihre Gefühle komplett offen. Dem Publikum erzählt sie von ihren Gefühlen, ihrer Liebe, ihrer Melancholie. Ihre Songs sind wie Tagebucheinträge, nur noch ein wenig offener, weil sie alles mit den Menschen teilt, die ihr zuhören. Wie mutig das ist, scheint der 18-jährigen Andrea Strumberger gar nicht bewusst zu sein. Das ist eben ihre Art, Musik zu machen: mit Ehrlichkeit.

Drea ist in einer Familie aufgewachsen, in der ständig Musik läuft. Ihr Vater ist Musiker, in den Neunzigerjahren spielte er in Clubs in Belgrad. "Er ist so ein toller Gitarrist. Ich wollte genauso spielen wie er." Zu ihrem zehnten Geburtstag schenkte er Drea ihre erste Gitarre. Dazu begann Drea, erste Songs zu schreiben. Das waren einfach Gedanken, die sie versuchte, festzuhalten.

Aber ist sie gut genug? Hat sie genügend Erfahrung, um einen Song zu schreiben? Drea wächst mit Taylor Swift auf, orientiert sich an Elliott Smith und James Taylor, doch anfangs klingen die Lieder nicht nach ihr. "Alles musste perfekt sein. Die Verse mussten sich reimen und eines Tages klingen die Songs gleich. Das passte nicht zu mir." Also versuchte sie, Geschichten so zu erzählen, wie sie sie ihren Freunden erzählen würde. Die Texte fügten sich in die Indie-Folk-Klänge und fühlten sich gut an. "Es kamen Songs raus, wie ich sie immer schreiben wollte."

In Kroatien geboren, wohnte sie mit ihren Eltern für einige Jahre in Kanada, bevor sie schließlich 2016 nach München kam, wo sie gerade ihr Abi macht. "Mein erstes Konzert spielte ich einen Tag vor der Matheklausur. Ich bin danach nur nach Hause, hab geschlafen und dann gleich weiter zur Schule." Ein wenig stressig sei das zwar schon, doch es lohnt sich. Denn erst seit Oktober 2023 macht Drea auf sich aufmerksam, stand im Feierwerk, in der Glockenbachwerkstatt und im Milla auf der Bühne und nimmt nun ihre ersten Songs auf. Sie sollen im April veröffentlicht werden, bevor es ans Album geht. Doch bis dahin wird erst mal pausiert. Drea macht dieses Jahr ihr Abitur, dann will sie Musikproduktion studieren. "Mein Leben besteht aus Musik. Gitarre spielen ist dann also wie lernen." Und währenddessen so viele Konzerte wie möglich spielen.

Drea

Stil: Singer- Songwriting / Indie-Folk

Besetzung: Andrea Strumberger

Seit: 2023

Internet: www.instagram.com/dreastrumberger/

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