München:Banaler Wahnsinn

Foto: Joerg Bachmayr (Foto: N/A)

Sibylle Bergs Bühnenstück "Helges Leben"

Von Stefanie Schwetz

Schwabing - Die deutsch-schweizerische Schriftstellerin, Kolumnistin und Dramatikerin Sibylle Berg gehört zu jenen Autoren, die sich in ihren Texten immer auf die Spur des Wahnsinns im ganz normalen Leben begeben. In ihrem Theaterstück "Helges Leben" tut sie das auf eine die Banalität des Menschseins entlarvende Weise.

Die Story spielt in einer nahen Zukunft, in der unter der Aufsicht von Frau Gott und Frau Tod nur noch Tiere leben, während die Menschheit längst ausgestorben ist. Dabei verdingen sich die beiden Damen als Entertainerinnen, die den Tieren kleine Theaterstücke präsentieren. Auf Wunsch von Herrn Tapir und Frau Reh steht "Helges Leben" auf dem Programm, die Geschichte eines "normalen kleinen Menschenlebens" von der Zeugung bis zum Tod: Geburt, erwachsen werden, ein bisschen Liebe, ein paar Schicksalschläge, altern und sterben. "Einfach mal ein angenehmes Gefühl haben" - das scheint das Größte, was Helge von seinem Leben erwartet. Sein ständiger Begleiter: die Angst. "Hallo Helge, ich bin deine Angst", stellt sich sein an den Nerven zehrender Lebensgefährte vor. "Von nun an bist du nie mehr allein. Das ist doch schön. Ich denke, wir werden uns prima verstehen." Die Münchner Regisseurin Silvia Ober hat dieses doppelbödige Theaterstück nun mit dem Ensemble "Theaterbox" einstudiert.

An diesem Sonntag, 15. Januar, um 20 Uhr, tritt die freie Münchner Theatergruppe mit dem Stück "Helges Leben" im Rationaltheater, Hesseloherstraße 18, auf. Einlass ist um 19 Uhr. Weitere Aufführungen gibt es am 16. und 17. Januar sowie am 8. und 9. Februar. Karten können per Mail an silviaober.theater@gmail.com bestellt werden.

© SZ vom 14.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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