München:Auf Standortsuche

Der Landkreis ermittelt den Bedarf für Familienstützpunkte

Familienstützpunkte sind eigentlich keine Seltenheit in Bayern: 68 solcher Einrichtungen gibt es inzwischen im Freistaat, die von 30 Koordinierungsstellen geleitet und vernetzt werden. Der Landkreis München bildete bisher eine Ausnahme, doch das soll sich nach dem Willen des Kreistages ändern. Bereits am 15. Juni hat daher die Sozialpädagogin Alexandra Müller als Koordinatorin für die zukünftigen Stützpunkte ihre Arbeit aufgenommen. Doch wie koordiniert man etwas, dass es noch nicht gibt? "Wir führen erst einmal eine Bestands- und Bedarfserhebung durch", erklärt Müller. Gemeinden, Einrichtungen und Schulen erhalten Informationen über die Kriterien für die Einrichtung und finanzielle Förderung von Familienstützpunkten. Das Förderprogramm habe "präventive Angebote" als Ziel, betont Müller. Die zukünftigen Stützpunkte sollen dafür sorgen, dass Familien nach individuellem Bedarf mit Informationen über Betreuungs- und Förderungsangebote versorgt werden können, bevor eine Notsituation entsteht. So will man Angebote am Ort stärken, vernetzen und dem Bedarf entsprechend ausbauen. "Wir gehen davon aus, dass Familien Kinder selbst erziehen können", lautet die Grundphilosophie des Projektes.

Sobald die potenziellen Standorte für Familienstützpunkte feststehen, soll ein Bewerbungsverfahren für das Förderprogramm stattfinden, das seit Juli 2013 bayernweit verfügbar ist. "Ich bin dann die Ansprechpartnerin für die Familienstützpunkte", erklärt Müller ihre Aufgabe. In den Stützpunkten selbst sollen Koordinatoren passgenaue Angebote für verschiedene Familienformen ausarbeiten, von der Babyspielgruppe bis zum Vortrag über Erziehungsfragen. "Natürlich möchte der Landkreis damit keine Doppelstrukturen schaffen", stellt Müller klar.

© SZ vom 28.07.2015 / frm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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