München:An einem Strang

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Am Brenner-Nordzulauf entsteht eine Front gegen die Bahn

Von Nicole Graner, München/Trudering

Es ist ein gemeinsames Papier, das zeigen soll: Wir alle ziehen an einem Strang. Die Bürgermeister der Gemeinden Vaterstetten, Zorneding, Kirchseeon und kürzlich auch Haar sowie Bürgerinitiativen und Gremien wie der Bezirksausschuss (BA) Trudering haben sich mit Forderungen zum Gesundheitsschutz der Anwohner und Anwohnerinnen am Nordzulauf des Brenner-Basistunnels (BBT) von Rosenheim bis München-Johanneskirchen zusammengeschlossen. Dem BA Bogenhausen wird das Papier in der Sitzung am 13. April vorgelegt.

Der BBT soll die erhoffte Güter-Verlagerung von der Straße auf die Schiene erbringen. Das führt zu steigenden Zugzahlen im Alpentransitverkehr, an den Zuläufen und am Knoten München. Erhebliche Lärmbelastung für Bürger der Kommunen entlang der gesamten Strecke wären die Folge.

Drei Punkte heben die Unterzeichner des Papiers hervor, das an den Bundesverkehrsminister, die bayerische Verkehrsministerin (beide CSU) und die Deutsche Bahn (DB) adressiert ist. Sie fordern eine einheitliche Planung auf Grundlage internationaler Vereinbarungen. Wie beim Basistunnel selbst müsse beim Ausbau des Nordzulaufs die geforderte Steigerung der Streckenkapazität Grundlage der Planung sein. "Der in multinationalen Verträgen und in EU-Vereinbarungen für den BBT festgelegte Auslegungsfall von 484 Zügen pro Tag" müsse "mit dem davon abgeleiteten Bemessungsfall von 400 Zügen pro Tag für den gesamten BBT-Nordzulauf die Rechtsgrundlage" sein. Diese Zahlen müssten im Bundesverkehrswegeplan, auf den sich die DB stets beruft, fortgeschrieben werden. Bisher geht die Bahn nämlich von rund 230 statt 400 Zügen pro Tag aus. Eine weitere Forderung ist die "Umsetzung von aktiven Lärmschutzmaßnahmen". Die Planungszahlen aus dem Inntal bedeuteten eine "Verdoppelung der Zugbewegungen". Auch solle der Ostkorridor, also die Strecke Rosenheim- Mühldorf, in die Planung einbezogen werden.

Die Bundestagsabgeordnete Claudia Tausend und der Landtagsabgeordnete Markus Rinderspacher (beide SPD) begrüßen den Zusammenschluss. Zu Recht forderten die Bürgerinitiativen "maximalen Lärmschutz für die Anwohner". Sinn mache der viergleisige Ausbau zwischen Daglfing und Johanneskirchen nur im Tunnel. Bei der Truderinger Kurve und Spange sei die "anwohnerfreundlichste Variante weiterzuverfolgen".

© SZ vom 31.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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