"Es sieht lustig aus", sagt der kleine Jens. "Aber es riecht ein bisschen komisch." Beim Drachentag des Vereins Kultur und Spielraum am Fuße des Rodelhügels im Riemer Park ist Hochbetrieb. Wer mal Ruhe braucht, kann in den großen gelben Ballon reinkrabbeln und sich beschützt fühlen wie in einem sonnenbeschienenen Zelt.
Viel wichtiger als Sonnenschein ist beim Drachenfest der Wind, der nicht stark, aber konstant zum Vergnügen der Drachenfans beiträgt. Am Hang verteilt und ganz oben auf dem Gipfel wehen die bunten Flugobjekte, dass es eine Freude ist. Unten entwirrt gerade ein Vater die Schnüre eines Lenkdrachens, der Sprössling ist ihm abhanden gekommen, steht lieber Schlange beim 3-D-Fluggerät. Auch die Basteltische sind umringt: Mike zeigt, worauf man achten muss, damit das Werk nicht gleich wieder runterkommt.
Tibetische Gebetswimpel umgrenzen das Spielgelände. Familien haben Picknick-Decken ausgebreitet. Eine Gruppe gestandener Männer sitzt auf Campingstühlen. Thomas, "Alter 50 plus", frönt mit seinen Kumpels schon seit mehr als zehn Jahren dem Hobby Drachen steigen lassen. "Man ist draußen und es ist total entspannend", findet er. Längst hat er das Gespür für die Luftschichten, in denen sein selbst genähter Drachen am schönsten schwebt.
Dazu hat er bald wieder Gelegenheit: Der Regsam-Arbeitskreis Jugend Harthof- Am Hart lädt zu einem Drachenfest auf der Nordhaide: am Freitag, 2. Oktober, beim Hildegard-von Bingen-Anger, von 15 bis 18 Uhr. Das Fest findet statt im Rahmen der Aktionsreihe "Platz da", die vom Aktionsbündnis "Wir sind die Zukunft" stadtweit veranstaltet wird.