Meine Woche:Großer Zusammenhalt

Lesezeit: 1 min

Hans Hobelsberger. (Foto: Johannes Simon)

Trotz des Neurieder Hallen-Dramas verzagt der Kulturverein nicht

Von Julian Raff

Das war schon der Gau", blickt Hans Hobelsberger auf die Absage des ausverkauften Polt-Abends zurück. Ausgerechnet das Highlight im Programm des von ihm geleiteten Vereins "Kunst und Kultur" (K & K) fiel mit der sicherheitsbedingten Sperrung der neuen Neurieder Mehrzweckhalle zusammen. Eine Ausweichbühne für die Kabarett-Größe und 500 Besucher war beim besten Willen nicht mehr aufzutreiben. Zugleich aber bewähren sich gerade jetzt Organisation und Zusammenhalt im Verein, dem der 66-Jährige seit 23 Jahren vorsteht. In der 30-jährigen "K & K"-Geschichte gab es überhaupt erst zwei Absagen, eine krankheitsbedingt, die andere, vor knapp einem Jahr, weil sich der Eröffnungstermin der Halle verschoben hatte. Dass "K & K" jahrzehntelang große Namen ins kleine Neuried geholt und früh das Potenzial zum Beispiel von Kabarettistin Martina Schwarzmann erkannt hat, erwähnt Hobelsberger natürlich mit Stolz, aber er ist auch dankbar dafür, dass die Künstler dem Verein und der Gemeinde die Stange halten.

Gerhard Polt, der höchstens noch fünf bis sechs Mal pro Jahr auf der Bühne seht, habe die Absage seines dritten Neurieder Auftritts jedenfalls mit Fassung getragen und baldige Wiederholung in Aussicht gestellt, sagt Hobelsberger. Obwohl man sich in Sachen Gage fair geeinigt habe, bringt die Absage die Vereinsarbeit aber auch finanziell durcheinander: Normalerweise finanzieren die großen Zugnummern die Nachwuchs-Auftritte, so dass K & K mit 3500 Euro Jahreszuschuss auskommt. Eine Sonder-Zuwendung von 10 000 Euro hat die Gemeinde zwar vor kurzem bewilligt, dem daran geknüpften Wunsch, ein kleines Büro samt Teilzeitkraft einzurichten, begegneten die Räte aber reserviert, zu Hobelsbergers Bedauern.

In den nächsten, stressigen Tagen bleibt es ohnehin beim 100-prozentigen Ehrenamt für ihn und den aktiven Kern des 430-köpfigen Vereins. Es gibt viel zu tun. Denn das weitere Programm soll ja auf jeden Fall stattfinden, auch wenn die Zauber-Gala des preisgekrönten Neurieder Nachwuchs-Illusionisten Frederic Schwedler etwa im Pfarrsaal St. Nikolaus nun mit bescheidener Bühnentechnik auskommen müsste. Etwas weniger technische Einschränkungen erwartet Hobelsberger bei den "Songs for Madagascar" in der gar nicht mal so kleinen, mit knapp drei Metern Deckenhöhe aber arg niedrigen Schulaula. Von September an könne das Programm vielleicht, so hofft Hobelsberger, wieder in der Mehrzweckhalle weiterlaufen. Den Anfang macht dann Han's Klaffl. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun.

© SZ vom 13.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: