Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Schweden als Vorbild

Fahrtüchtig: Mancher Sperrmüll könnte wiederverwendet werden. (Foto: Florian Peljak)

Bezirksausschuss wünscht sich "Recycling-Kaufhaus"

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Täglich landen bei den Wertstoffhöfen des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) Massen an Sperrmüll. Vieles davon ist noch verwertbar, wird aber verbrannt. Ein "Recycling-Kaufhaus" nach schwedischem Vorbild wünscht sich daher der Bezirksausschuss für den Bezirk Ludwigsvorstadt- Isarvorstadt. Nach diesem System wird Sperrmüll auf Wiederverwertbarkeit geprüft. Was erneuerbar und zu reparieren ist, wird wieder in Schuss gebracht und zum günstigen Preis verkauft. Die Stadt und der Abfallwirtschaftsbetrieb sollen, so das einstimmige Votum der Lokalpolitiker, das Recycling-Kaufhaus einrichten.

Es gebe zwar bereits viele solcher Initiativen in der Stadt wie die Reparatur-Cafés, das FabLab oder die Halle 2 der AWM. Aber erstens fehle so etwas im Stadtviertel; zweitens sei diese Idee wesentlich größer gedacht, sagte die Antragstellerin Katrin Nesemann (FDP) in der BA-Sitzung. "Wenn wir nach der Corona-Krise mit leer stehenden, großen Innenstadt-Immobilien konfrontiert sein werden, könnten solche Projekte noch sehr interessant werden."

In der Sitzung wurden viele Vorteile genannt: Das Prinzip des Recycling-Kaufhauses leiste einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz, es fördere Umwelt- und Ressourcenbewusstsein, biete einkommensschwächeren Stadtbewohnern Einkaufsmöglichkeiten, könne sich sogar zum Nachbarschaftstreffpunkt entwickeln und so das soziale Leben im Stadtviertel bereichern. Nesemann berichtete von eigenen Erfahrungen in Schweden, darüber, wie kunstvoll und kreativ dort öffentliche Bürger-Treffpunkte in Städten eingerichtet würden.

© SZ vom 15.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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