Ludwigsvorstadt:Es tut sich was

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Sendlinger Tor, Hauptbahnhof, Bahnhofsviertel: Das Jahr der Veränderungen hat begonnen

Spätestens im April beginnt der Umbau des Sendlinger-Tor-Platzes. Dafür werden bereits in der kommenden Woche im Bereich Sendlinger-Tor-Platz, Herzog-Wilhelm-Straße und Wallstraße vier Bäume gefällt - eine Rosskastanie, eine Platane und zwei Sommerlinden. Am Sendlinger Tor sollen zusätzliche Zugänge zur U-Bahn eingerichtet werden. Der Umbau des gesamten Platzes wird sechs Jahre dauern, währenddessen wird sich der Verlauf der Fahrbahn häufig ändern. Meist würden die Fahrspuren zwar nicht reduziert, sagt der Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA), Alexander Miklosy (Rosa Liste), die Spuren sollen aber verengt werden.

Bauarbeiten erwartet der Bezirksausschuss im Jahr 2017 auch am anderen Ende der Sonnenstraße, am Stachus: Das Hotel "Königshof" wird vermutlich im Herbst abgerissen und soll an gleicher Stelle neu gebaut werden. Der Startschuss für den grundlegenden Umbau des Hauptbahnhofes dagegen ist wohl kaum vor 2020 zu erwarten, doch sollen bereits jetzt Entscheidungen zur künftigen Verkehrssituation und zur Platzgestaltung fallen. Der Bezirksausschuss hofft darauf, dass der Vorplatz möglichst verkehrsfrei gestaltet wird: "Der BA hätte gerne einen opulenten und repräsentativen Bahnhofsvorplatz, dessen Hauptaufgabe nicht der Individualverkehr ist", sagt Alexander Miklosy. Auch will man den Autoverkehr nicht mit einem Überangebot an Parkplätzen fördern. Um den Bedarf für Angestellte, Geschäftskunden und Reisende zu decken, seien wohl rund 300 Tiefgaragenparkplätze nötig, schätzt Miklosy. Die Hotels böten eigene Parkplätze an. Die Zahlen für Parkplätze waren in Planungen vergangener Jahrzehnte vergleichsweise üppig ausgefallen; in jüngster Zeit zeigte sich allerdings, dass die Tiefgaragen am Bahnhof in der Regel gar nicht komplett besetzt waren. Mehr Raum in den neuen Plänen bekommen die Abstellplätze für Fahrräder, von mehreren tausend ist die Rede. Auch sie sollen größtenteils in den Untergeschossen des Bahnhofgebäudes realisiert werden.

Für das südliche Bahnhofsviertel liegt seit einem Jahr ein Konzept auf dem Tisch, durch das die Zahl der Wohnungen erhöht und einige Bereiche stärker begrünt werden. Ziel ist es, das Viertel, das überproportional stark von Pendlern und Touristen frequentiert wird, wohnlicher zu machen. Eine erste Maßnahme ist die Umgestaltung des St.-Pauls-Platzes, die möglicherweise im Herbst in Angriff genommen wird. Auch mit einer Erhaltungssatzung für die Ludwigsvorstadt werden sich Bezirksausschuss und Stadt in diesem Jahr auseinandersetzen, denn: Die bestehende Regelung läuft aus. Miklosy ist zuversichtlich, dass es dort und für das Schlachthofviertel eine Verlängerung gibt.

© SZ vom 05.01.2017 / Lo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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