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Der Bauherr der Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring lässt wissen, dass schmalere Fahrbahnen nicht zur Diskussion stehen

Von Alfred Dürr, Lehel

Nachdem der Stadtrat Ende November vergangenen Jahres die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau der Tiefgarage unter dem Thomas-Wimmer-Ring geschaffen hat, stimmte jetzt auch der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel (BA) dem Großprojekt zu. In diesem Jahr wird also mit den Arbeiten für den dreistöckigen unterirdischen Komplex mit seinen 520 Stellplätzen begonnen, rund drei Jahre soll die Bauzeit betragen. Für Anwohner und den BA rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie die Straßen-Oberfläche gestaltet wird, wenn das Projekt fertig ist.

Der BA hat sich von Beginn der Planungen an für eine Verschmälerung der bisherigen Fahrbahnbreiten eingesetzt - statt der drei Spuren in jede Richtung würde es dann nur noch jeweils zwei geben. Außerdem soll die Verkehrsschneise vor dem Isartor verkleinert werden. Schließlich will der BA auch, dass die Bus-Parkplätze entlang des Thomas-Wimmer-Rings dauerhaft verschwinden.

In einem Schreiben an den Bezirksausschuss hat der Tiefgaragen-Investor, das Unternehmen Wöhr + Bauer, den Rahmen für die weiteren Planungen abgesteckt. Dabei geht es vor allem um die Gestaltung der Oberfläche. Der Stadtrat habe dazu noch keine Entscheidung getroffen, teilt der Investor mit, das Thema sei auch nicht Gegenstand des Bebauungsplanes. Es müsse nämlich näher untersucht werden, ob auch schmalere Fahrbahnen, vor allem am Isartor, den Verkehr bewältigen könnten. Mit der Frage wird sich der Stadtrat demnächst beschäftigen.

Für den BA bietet der Bau der Tiefgarage die große Chance zur Verkehrsberuhigung an der Oberfläche und zur Verbesserung der Grünbereiche an den Straßenrändern. Damit der Ringabschnitt zwischen der Maximilianstraße und dem Isartor verschmälert werden kann, müssten allerdings die Buspark-Plätze verschwinden. Im Bebauungsplan für die Tiefgarage steht dazu nichts.

Sicher ist nur, dass während der Bauzeit die Busse am Thomas-Wimmer-Ring keinen Platz haben. Nach dem derzeitigen Stand würden sie für die kommenden drei Jahren am Karl-Scharnagl-Ring, in der Nähe der Staatskanzlei, halten, teilt Wöhr+Bauer mit. Wenn diese Verlagerung funktionieren sollte, könnte das zu einer möglichen, dauerhaften Lösung werden.

Im BA herrscht Skepsis, ob dies so kommt. Denn zusätzlicher Druck entsteht, weil der Max-Joseph-Platz vor der Oper künftig für Busse tabu sein soll. Sie müssten dann ebenfalls den Karl-Scharnagl-Ring ansteuern. Deswegen fordert der BA-Planungssprecher Wolfgang Püschel (SPD) ein umfassendes Verkehrskonzept für die Altstadt. Dies soll Auskunft darüber geben, wo die Reisebusse parken können, ohne dass der übrige Verkehr beeinträchtigt wird. Aber auch dieses Thema lässt die Stadt noch offen.

© SZ vom 25.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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