Lehel:Unfreiwillig gestrandet

Rotes Kreuz will Therapie-Becken in Altenzentrum schließen

"Wir wissen nicht, wie es mit unseren Schwimmkursen weitergeht; die Situation ist schwierig." Die Osteoporose-Spezialistin Ricarda Krusemark-Rasch und die Aquapädagogin Özlem M. Dürür schilderten in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Altstadt-Lehel das Problem: Das Wasserbecken im Alten- und Service-Zentrum an der Christophstraße ist sanierungsbedürftig und soll geschlossen werden, spätestens Ende des Jahres ist Schluss. 380 000 Euro müssten in die Sanierung investiert werden. Das aber beabsichtigt der Hausherr, das Bayerische Rote Kreuz (BRK), nicht zu leisten. Das Becken wird von bis zu 1000 Personen in der Woche genutzt, viele Schwimmschulen seien hier, chronisch Kranke machen regelmäßig ihre Übungen, berichteten die beiden Damen: "Wo sollen die Menschen dann hin, wo gibt es im Viertel eine Alternative?"

Langfristig müsse das Becken erhalten bleiben. Denn ein geeignetes Ausweich-Schwimmbad zu finden, sei nahezu unmöglich; fünf derartige Bäder seien inzwischen in München geschlossen worden. Die Nachfrage sei enorm. Zwar verfügten etwa die Versicherungskammer oder die Hypo-Vereinsbank über Wasserbecken, aber da seien keine Externen zugelassen.

Im Bürgergremium hält man das Anliegen der Bürgerinnen für wichtig. Man müsse möglichst rasch das Gespräch mit dem BRK und auch mit dem städtischen Sportamt aufnehmen, sagte Andrea Bachmaier (Grüne). Und für Jörg Hoffmann (FDP) hat das BRK auch eine soziale Verantwortung für die Menschen im Viertel. Prüfen solle man, ob die Stadt einen Zuschuss zu den Sanierungskosten leisten könne und ob man noch andere Geldgeber finde, forderte Wolfgang Püschel (SPD). Der BA will einen runden Tisch einberufen, an dem alle Beteiligten nach einer Lösung für das Schwimmbad-Problem suchen.

© SZ vom 12.05.2016 / DÜ. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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