Erstmals seit mehr als 30 Jahren wird es heuer am Ersten Advent keinen Christkindlmarkt auf dem Rothmeier-Bauernhof in Baierbrunn geben. "Blutenden Herzens" habe man sich hierfür entschieden, sagt Julia Kent, die Frau von Landwirt Jakob Rothmeier, die zuletzt die Veranstaltung gemeinsam mit Michael Sexl organisiert hatte. Grund für die Absage seien "hohe Auflagen und zunehmende Bürokratie", erklärt sie. "Unter diesen Umständen ist das für uns als Privatpersonen einfach nicht mehr realisierbar." Dazu gekommen sei der große Aufwand, den man Jahr für Jahr betrieben habe, ergänzt Rothmeier. "Schon zehn Tage vorher habe ich angefangen, alles wegzuräumen und herzurichten."
Der Markt war eine Institution in Baierbrunn
Mitte der Achtziger war der Christkindlmarkt auf dem Bauernhof aus der Taufe gehoben worden - anfangs als Veranstaltung der örtlichen CSU. "Die Idee dazu ist um ein Uhr nachts geboren worden, als wir im Vereinsheim der Altschützen Baierbrunn zusammengesessen sind", erzählt Jakob Rothmeier. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten stellte er seinen Hof stets am Ersten Advent zur Verfügung für den Markt, der sich bald zu einer Institution in der Gemeinde entwickelte. Im Vorjahr zählte man mehr als 50 Aussteller - neben den örtlichen Vereinen auch zahlreiche Kunsthandwerker. Die Nachricht, dass es heuer keinen Adventsmarkt geben werde, "hat geschmerzt, denn er ist sehr gut angenommen worden", sagte Hans-Peter Hecker von der Baierbrunner Interessengemeinschaft (BIG) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Auch Bürgermeister Wolfgang Jirschik (Überparteiliche Wählergruppe, ÜWG) äußerte sein Bedauern.
Er berichtete, dass ihm die Absage erst Ende September mitgeteilt worden sei. In der Folge habe er zwar Gespräche wegen einer Ersatzveranstaltung geführt, "aber heuer geht da nichts mehr". Mit Blick aufs kommende Jahr existierten jedoch bereits konkrete Überlegungen, um wieder einen Christkindlmarkt im Ort zu veranstalten, ergänzte der Rathauschef.
