Urlaubsreise im Hochsommer:Viel trinken und volltanken

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Die kraftvolle Massage ist wichtiger als die Beatmung, sagt Gerhard Bieber, Pressesprecher der Johanniter für den Landkreis Ebersberg. (Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe/oh)

Johanniter und ADAC geben Tipps, was bei Autofahrten in der Hitze zu beachten ist.

Von Daniela Bode

Extra früh losfahren, damit es noch nicht so warm ist. Das Handtuch in die Scheibe klemmen, damit die Sonne nicht so blendet. Wer in den Achtzigerjahren nach Italien in die Sommerferien gefahren ist, kennt das Szenario, zumal es in vielen Autos noch keine Klimaanlage gab. Die ist zwar heute so gut wie Serienausstattung. Dennoch gilt es, auf einige Dinge zu achten, wenn man sich bei Hitze wie in diesen Wochen im Auto auf in den Urlaub macht.

"Ganz wichtig ist, dass man sich auf die Fahrt gut vorbereitet und auch Ausweichrouten im Kopf hat", sagt Gerhard Bieber, Sprecher der Johanniter Unfallhilfe im Landkreis München. Er rät, den Online-Kartendienst Google Maps zu nutzen, der eine Echtzeit-Navigation biete und Staus anzeige. Auch empfiehlt er, den Tank nicht ganz leer werden zu lassen, damit man auch im Stau noch die Klimaanlage laufen lassen könne. Dafür sollte man einen Puffer für eine Vollsperre von sechs bis acht Stunden einplanen. Man rechne mit zwei Litern Benzin pro Stunde im Stand bei laufender Klimaanlage. Auch wer mit dem Elektroauto unterwegs ist, sollte vorausschauend Strom tanken und rechtzeitig nach der nächsten Schnellladesäule Ausschau halten. Laut Matthias Vogt, Elektromobilitätsexperte beim ADAC, finden sich diese über zahlreiche Apps, von denen er keine bestimmte herausgreifen möchte. Über Filter könne man einstellen, welche Ladeleistung man braucht.

Nicht nur für den Fall, dass die Klimaanlage einmal streikt, sollte man dem Rat von Gerhard Bieber zufolge viel zu trinken dabei haben, "mindestens zwei Liter pro Person", sagt er. Und zwar am besten Ungesüßtes wie Tee oder Wasser, auch Saftschorlen eigneten sich zum Durststillen. Knabberkram wie Cracker und Leichtes wie Obst sollten im Gepäck ebenfalls nicht fehlen. Wenn kleine Kinder mitreisen, ist besonders auf viel Verschattung zu achten, weiß Alexander Kreipl, Verkehrsexperte beim ADAC-Südbayern. Er rät zu Rollos an den Fenstern. Hat man die nicht, könne man auch - wie früher also - ein Tuch oder ein T-Shirt in die Scheibe einklemmen.

Und wenn der Hund mitfährt? "Der ist auch sehr hitzeempfindlich, da muss man auf das Gleiche achten wie bei Kindern", sagt Kreipl. Also für Schatten sorgen und ausreichend zu trinken geben. Eine Pause sollte zudem genutzt werden, um sich zu bewegen. Generell rät Kreipl aber dazu, die Mittagshitze zu meiden und lieber in den Morgen- oder Abendstunden zu fahren.

Wer bei der Autofahrt doch zu lange in der Hitze saß und bei wem sich schon Schwindel und Kreislaufbeschwerden bemerkbar machen, erleidet möglicherweise eine Hitzeerschöpfung. Auch da weiß Gerhard Bieber Rat: Person in den Schatten bringen, Atmung prüfen und wenn diese nicht normal ist, den Betroffenen in die stabile Seitenlage bringen und einen Notruf absetzen. Zu trinken geben nur, wenn jemand bei Bewusstsein ist.

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