Buster Keaton lachte nie und war dennoch urkomisch - neben Charlie Chaplin und Harold Lloyd gehört er für viele Stummfilm-Fans zu den erfolgreichsten Schauspielern, Regisseuren und Stuntmans der 1920er-Jahre. Am Montag, 26. Februar, wird "The Great Stoneface", wie Keaton wegen seines stets stoischen Gesichtsausdrucks auch genannt wurde, so lebendig erklingen wie noch nie. Dann nämlich besucht Ralph Turnheim das Capitol-Kino im Unterschleißheimer Ortsteil Lohhof, Europas einziger Stummfilm-Sprecher und Träger des Deutschen Stummfilm-Preises.
Während Keaton also in der Slapstick-Komödie "Cops" versehentlich eine Bombe in eine Polizeiparade wirft, als Bühnenarbeiter in "The Playhouse" ein ganzes Orchester auf einmal verkörpert und in "The Goat" wieder mal von den Gesetzeshütern gejagt wird, legt ihm der Österreicher Turnheim maßgeschneiderte Reime mit viel Ironie, Wortwitz und Wiener Schmäh in den Mund.
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Mit einer besonderen Eigenkreation wagt Turnheim am Folgetag, 27. Februar, den Sprung von den Zwanzigern in die 1970er-Jahre - eine Zeit, als sich Hollywood neu erfand. Aus dutzenden alten 16-mm-Filmspulen hat er einen eigenen Film geschnitten und wird auch diesen live vertonen. Mit dabei: einige der größten Streifen der Kinogeschichte - von Dustin Hoffmans "Little Big Man" über "Chinatown" mit Jack Nicholson und Faye Dunaway bis hin zu Rockys legendärem Boxkampf.
Standesgemäß wird das Filmmaterial von einem analogen Filmprojektor an die Leinwand geworfen, den Turnheim eigens zu seiner Vorstellung mitbringen wird. Für beide Auftritte hat sich der Stummfilm-Schauspieler außerdem mit der Violinistin Jenny Lippl zusammengetan; sie wird während er Vorstellungen live zu den Filmen und Turnheims Texten improvisieren.
Die Veranstaltungen dauern zwischen 80 und 100 Minuten. Für den Film am 26. Februar gilt eine Altersempfehlung ab sechs, für die Vorführung am Dienstag ab zwölf Jahren. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter www.capitol-lohhof.de oder 089/18 911 921 oder 0179/789 57 04.