Wirtschaft:Mehr als heiße Luft

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Symbolischer Scherenschnitt: Stefano Innocenzi und Oliver Pfann von Linde mit Unterschleißheims Dritter Bürgermeisterin Annegret Harms (SPD) und Staatskanzleichef Florian bei der offiziellen Eröffnung des neuen Werks in Unterschleißheim (von links). (Foto: Linde GmbH)

Linde eröffnet in Unterschleißheim ein voll automatisiertes Werk für Spezialgase, die in der Forschung und für Hightech-Anwendungen eingesetzt werden.

Mit einem neuen digitalisierten Konzept will die Firma Linde am Standort Unterschleißheim neue Maßstäbe bei der Produktion und Intralogistik von Spezialgasen setzen. Am Mittwoch wurde das voll automatisierte Werk im Beisein von Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) offiziell eröffnet.

Die Herstellung von Gasgemischen und hochreinen Gase, die in industriellen Hightech-Anwendungen sowie in der Forschung und Entwicklung zum Einsatz kommen, ist aufwendig und geprägt von vielen Produktions- und Messschritten. Linde hat diese komplexen Prozesse - von der Behältervorbereitung bis zur Auslieferung - nach eigenen Angaben erstmals automatisiert umgesetzt. Dafür wurde das bestehende Spezialgasewerk im laufenden Betrieb umgerüstet und um eine neu errichtete Lagerhalle erweitert.

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"Als führender Spezialgase-Standort in Europa investieren wir in digitale Innovation, um unsere Produkte und Prozesse kontinuierlich zu verbessern", wird Philipp Beckmann, Geschäftsleitung Linde Gas Deutschland, in einer Pressemitteilung des Unternehmens mit Sitz in Pullach zitiert. Für die Kunden bedeutet die Automatisierung laut Linde eine zuverlässigere Versorgung und eine verbesserte Transparenz der Qualität aller Prozesse. Gleichzeitig würden die Linde-Spezialisten von operativen Aufgaben entlastet, da Intralogistik und Lagerung nun automatisch erfolgen. Nicht zuletzt könne die vorhandene Lagerfläche effizienter genutzt werden.

Im Zentrum der Digitalisierungslösung steht eine speziell für diese Aufgabenstellung zugeschnittene MES-Software (Manufacturing Execution System). Diese koordiniert und visualisiert alle Teilprozesse wie Flaschensortierung und -bereitstellung, Laboranalysen, Befüllung sowie die gesamte Lieferkette bis zur Übergabe an den Kunden. Als zweites wesentliches Element übernehmen automatisch gesteuerte Flurförderzeuge den werksinternen Transport der Gasflaschen. Die Flaschenaufnahme wurde dabei eigens für Linde entwickelt und ist damit - wie das MES - nach Angaben des Unternehmens in dieser Form weltweit einzigartig.

In Unterschleißheim, wo Linde bereits seit 1959 ein Füllwerk betreibt, werden Spezialgase hauptsächlich für den europäischen Markt produziert. Die Rolle des Standorts als europaweites Kompetenzzentrum für Spezialgase soll durch den jüngsten Ausbau des Werks nach Angaben des Unternehmens gestärkt werden.

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