Unterschleißheim:Neuer Glanz für die gute Stube

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Das gesamte Areal rund ums Rathaus soll aufgewertet werden. Bürgermeister Böck rechnet fest mit einem belebten Zentrum nach 2033. (Foto: Robert Haas)

CSU, SPD und Grüne im Stadtrat einigen sich in Sondierungsgesprächen mit dem Investor auf eine Lösung zur Aufwertung des verödenden Zentrums.

Von Sabine Wejsada, Unterschleißheim

Nach langen Debatten und Kontroversen um die Neugestaltung der Stadtmitte in Unterschleißheim mit ihren öden Plätzen, verwaisten Gaststätten und leerstehenden Geschäften in dem Abriss geweihten Isar-Amper-Zentrum (IAZ) zeichnet sich nun offenbar eine Lösung ab. So beschreiben es zumindest die Fraktionsvorsitzenden von CSU, SPD und Grünen im Stadtrat in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Stefan Krimmer, Thomas Breitenstein und Brigitte Huber teilen darin mit: "Der Durchbruch ist geschafft!" Der Neuausrichtung für die gute Stube der Stadt stehe nichts mehr im Wege. In Sondierungsgesprächen sei es den Fraktionen gelungen, ihre eigenen städtebaulichen Vorstellungen zusammenzuführen und mit den Interessen des Investors zu verknüpfen. Damit sei das Ziel erreicht worden, mit einer gemeinsamen Variante in die kommenden Gremiensitzungen zu gehen.

Auch erschwingliche Wohnungen sollen in der Innenstadt entstehen

Bereits 2019 hatte die Stadt Unterschleißheim einen Ideenwettbewerb für die Neugestaltung des Zentrums mit IAZ und angrenzender Bebauung ausgeschrieben. Aufbauend auf dem Siegerentwurf des Münchner Büros Steidle Architekten wurde daraufhin zwischen den Fraktionen von SPD, Grünen und CSU sowie dem Eigentümer, der Rock Capital Group aus Grünwald, die Konzeption und Nutzung der künftigen Bebauung diskutiert. Ziel der Sondierungsgespräche war, herauszufinden, "ob es eine gemeinsame, für alle Beteiligten akzeptable Lösung gibt, um die kommenden politischen Entscheidungsprozesse zur neuen Stadtmitte zu beschleunigen", wie es in der Erklärung vom Freitag heißt. Das sei gelungen. So habe man im Nachgang zu den geäußerten Wünschen und Vorschlägen aus der Bevölkerung und der Fraktionen die Pläne noch einmal "intensiv auf den Prüfstand gestellt und entsprechende Anpassungen vorgenommen". Dabei sei vor allem das Augenmerk auf die Belange der Nachbarschaft gelegt worden, schreiben die Fraktionsvorsitzenden.

Das Isar-Amper-Zentrum steht seit langem weitgehend leer. (Foto: privat)

Gemeinsame Intention der drei Parteien ist, das große Potential des Areals in der Stadtmitte künftig wieder zu einem attraktiven und lebendigen Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität werden zu lassen. Zentral gelegen, direkt am S-Bahnhof und dem Rathausplatz soll es nach dem Willen der drei Fraktionen mit einer Mischung aus Nahversorgung, kleinteiligen Einzelhandelsbetrieben, Restaurants und Cafés, ärztlicher Versorgung sowie einer großen Anzahl an Wohnungen zu einem lebenswerten Stadtzentrum werden. Offenbar ist man auch zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen, um bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen; dies soll über die Sozialgerechte Bodennutzung (Sobon) geschehen. Mit deren Hilfe soll es möglich sein, auch im Stadtzentrum mietpreisgedämpfte Wohnungen vorzuhalten, teilen Krimmer, Huber und Breitenstein mit.

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Für SPD, Grüne und CSU steht außer Frage, dass die geplante vielseitige Mischung der Nutzungen in Kombination mit einer günstigen ÖPNV-Anbindung eine "Stadt der kurzen Wege" ermögliche und so ein lebendiges Zentrum garantiert sei, "das auch nach Ladenschluss Atmosphäre behält". Deswegen werde bei den weiteren Planungen sowohl für den öffentlichen Freiraum als auch bei der Gestaltung der begrünten Innenhöfe und Dachgärten ein besonderer Fokus auf einer hohen gestalterischen Qualität in Verbindung mit einem hohen Maß an Nachhaltigkeit liegen. Die Sondierungsgespräche verliefen insgesamt in einer konstruktiven Atmosphäre, wie die Fraktionsvorsitzenden von SPD, Grünen und CDU bilanzieren. Sie hoffen nun übereinstimmend, dass es mit der gemeinsam gefundenen Lösung zur "Neuen Mitte Unterschleißheim" mit großen Schritten weiter vorangeht.

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