Unterschleißheim:Mehr als tausend Unterschriften für Baumschutz

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Bürgermeister Christoph Böck von den Stadträten Brigitte Huber und Jürgen Radtke, der BN-Vorsitzenden Birgit Annecke-Patsch sowie den Stadträten Lissy Meyer und Tino Schlagintweit (von links) entgegen. (Foto: privat)

Die Grünen und der Bund Naturschutz erhöhen vor der entscheidenden Sitzung über Fällungen an der Michael-Ende-Schule den Druck.

Von Bernhard Lohr, Unterschleißheim

Kurz vor der entscheidenden Sitzung des Unterschleißheimer Stadtrats erhöhen die Grünen und der Bund Naturschutz den Druck, den Beschluss zur Fällung einer Reihe von Bäumen für den Bau der Michael-Ende-Grundschule zu kippen. Vertreter der Baumschützer übergaben am Dienstagmittag Bürgermeister Christoph Böck (SPD) 1056 Unterschriften, die sie für den Erhalt des Walls am Münchner Ring und der darauf befindlichen bis zu 40 Jahre alten Bäume gesammelt haben. Die Sammlung lief innerhalb von 19 Tagen über eine Online-Petition sowie auf der Straße. Doppelte Unterschriften wurden laut Mitteilung herausgerechnet, ebenso Unterschriften von Personen, die nicht in Unterschleißheim leben.

Aus Sicht der Grünen ist das ein neues und gewichtiges Argument, um die Ende November im Bau- und Umweltausschuss gefasste Entscheidung zu revidieren. Dies fordern sie in einem Dringlichkeitsantrag, der am Donnerstag auf der Tagesordnung steht. Das Rathaus allerdings hält wenig davon, die Angelegenheit neu aufzurollen. Das geht aus der Sitzungsvorlage hervor, in der es heißt, dass man die weiteren notwendigen Planungen für den Schulbau zuletzt "mit Nachdruck fortgeführt" habe, um die Schule bis 2026 fertigzustellen, wenn der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder in Kraft trete. Man habe die Genehmigungsplanung am 16. Januar eingereicht. Sie liege bereits bei den Stadtwerken zur Beurteilung.

Doch die Grünen betonen, sie sähen sich durch die Entschlossenheit vieler Bürger, die sie an den Infoständen erlebt hätten, in ihrer Haltung bestärkt, einen Schulbau mit einer Planungsvariante einzufordern, die den Wall samt Bewuchs erhält. Die Grünen pochen darauf, die Bäume für einen besseren Schutz vor Lärm und Abgasen stehen zu lassen. Es gehe um Klimaschutz, Klimaanpassung, Beschattung sowie die Bewahrung wertvollen Stadtgrüns als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Argumente der Befürworter, dass der Wall dringend für einen breiteren Geh- und Radweg notwendig sei, stellen sie mit Blick auf die am meisten genutzten Schulwege infrage. Auch sei es aus der Zeit gefallen, für einen architektonischen Auftritt der Schule an der großen Straße Bäume zu fällen.

Doch die Rathausverwaltung warnt, dass eine umfangreiche Umplanung Verzögerungen von circa acht Wochen zur Folge haben könnte sowie weitere Planungsmehrkosten. Es bestehe ein erhebliches Risiko, dass sich dadurch das gesamte Projekt verzögere und dadurch ebenfalls weitere Mehrkosten anfallen.

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