Birker Burschen:Votum für den Schwarzbau

Birker Burschen: Im Moment herrscht Ruhe. Doch zur Sonnwendfeier geht es in der Hütte wieder rund.

Im Moment herrscht Ruhe. Doch zur Sonnwendfeier geht es in der Hütte wieder rund.

(Foto: Claus Schunk)

Die Unterhachinger Burschenhütte am Oberweg darf stehenbleiben. Der Bauausschuss genehmigt nachträglich ohne die Stimmen der Grünen das Holzhaus.

Von Michael Morosow, Unterhaching

Einen Schwarzbau nachträglich zu legalisieren, damit tut sich jede Kommune schwer. Der Unterhachinger Bauausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung dazu durchgerungen und der von den Birker Burschen ohne Baugenehmigung errichteten Hütte am Oberweg im Nachhinein den baurechtlichen Segen erteilt - mit Bauchschmerzen, wie die Wortmeldungen einiger Ausschussmitglieder zeigten. Die beiden Grünen im Ausschuss, Gertraud Schubert und Hans Potschacher, verweigerten ihre Zustimmung.

Die Burschen hatten die Hütte für ihre Maibaumwache unmittelbar hinter dem Friedhofszaun auf einem 72 Quadratmeter großen Areal errichtet. Auf der angrenzenden Wiese veranstalten sie traditionell ihre Sonnwendfeier, sodass der Standort für sie durchaus Sinn ergibt. Der nachträglich eingereichte Bauantrag sei eigentlich im baurechtlichen Sinne unzulässig, sagte eingangs der Debatte Christian Franke vom Bauamt der Gemeinde. Die Burschen, die in Mannschaftsstärke zur Sitzung erschienen waren, fanden im Gremium aber ausreichend viele Fürsprecher.

Nicht nur Seniorenzentren bauen

"Wir müssen eine Lösung finden", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) und stellte den Vorschlag in den Raum, dem Schwarzbau im Nachhinein "Vorabeinvernehmen einzuhauchen". Franz Felzmann (CSU) verwies auf die Tradition der Birker Burschen, die seit Jahrzehnten auf derselben Wiese ihre Sonnwendfeier veranstalten. Man könne nicht nur Seniorenzentren bauen, sondern müsse auch etwas für die Jugend tun, ergänzte Felzmann.

Auch Dieter Senninger (SPD) krempelte die Ärmel für die Burschen hoch und plädierte dafür, einen unkomplizierten Weg zu gehen. Jeder freue sich über die Sonnwendfeiern und die Jugend brauche einen solchen Ort, sagte er. Die 25 Burschen im Sitzungssaal glaubten bereits ihre Felle davonschwimmen zu sehen, als die beiden Grünen Schubert und Potschacher sowie Bernard Maidment (FDP) zur Kritik ausholten.

Sie finde das Vorgehen der Burschen "ganz schön kess" und sie fühle sich als Gemeinderätin "verarscht", sagte Schubert. "Zuerst stelle ich ein vermeintliches Provisorium hin und dann will ich, dass der Schwarzbau legalisiert wird." Dann könne jetzt wohl jeder Verein damit kommen. "Wir machen hier ein Fass auf", warnte Schubert. Ins gleiche Horn stieß Maidment. "Das ist ein Schwarzbau, das ist Faktum, aber die Burschen brauchen was", sagte der FDP-Rat. Deshalb werde er zustimmen, wenn auch "mit ganz viel Bauschmerzen".

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