Besonders oft muss Unterhachings Bürgermeister nicht anzapfen. "Genau einmal im Jahr", verrät Wolfgang Panzer, nämlich dann, wenn auf dem Festplatz im Ortspark das Bürgerfest eröffnet wird. Dass er da nicht sonderlich in Übung ist, stört ihn nicht weiter. Und anders als der ehemalige Münchner SPD-Oberbürgermeister Christian Ude, der zwar in der gleiche Partei ist, aber vor jedem Oktoberfest ein paar Trainingseinheiten in Sachen Anzapfen einlegte, schreitet Panzer alljährlich gänzlich ohne Nachhilfestunden, dafür aber beherzt zur Tat.
Dass es - wie auch an diesem Freitagabend - dabei kräftig nach allen Seiten spritzt und die um das Bierfass herum positionierten Damen und Herren gleich auch etwas von dem Bier abbekommen und meist nach vier, fünf Schlägen aufhören zu zählen, nahm der Unterhachinger Bürgermeister auch diesmal wieder mit einem Grinsen locker zur Kenntnis. Hauptsache "O' zapft is".
Das Fest gibt es seit 44 Jahren
Zehn Tage lang sollen nun in der Ortsmitte der Gemeinde das Bier fließen, die Karussells rotieren, Rosen geschossen, Zuckerwatte genascht, viele Bratwurstsemmeln und Hendl verdrückt und zur Musik getanzt, gejohlt und geschunkelt werden. All das, was man eben auf einem Bürgerfest so macht. Das war vor 44 Jahren bei der Premiere so, und das ist heute nicht anders. Seit 1972 werden alljährlich die Buden und das Zelt Anfang Juli in Unterhaching aufgebaut. Festwirt Edmund Radlinger hat wieder ein umfangreiches Programm mit einigen Live-Bands zusammengestellt.
Und diesmal kann man sogar nicht nur im Zelt oder dem vorgelagerten Biergarten Platz nehmen. Direkt neben dem Ortsparksee laden auch einige Liegstühle neben der Bar zum Verweilen ein. Ein Angebot, das gleich rege genutzt wurde. Von hier aus hatte man am ersten Abend auch einen guten Ausblick auf das Auftakt-Feuerwerk, die "Flammenden Deichspiele". Bleibt dem Brillantfeuerwerk zum Abschluss des Fests am 10. Juli zu wünschen, es möge ähnlich gutes Wetter werden.