Unterhaching:Anbau soll Schule am Sportpark entlasten

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Drei Varianten einer Erweiterung wurden untersucht. Favorisiert wird klar der Anbau im Osten der Schule. (Foto: Angelika Bardehle)

Bereits vor der Corona-Pandemie ging es in dem erst vor sieben Jahren eröffneten Bau sehr beengt zu. Jetzt bringt der Gemeinderat die Erweiterung durch einen neuen Trakt im Osten auf den Weg

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Es ist gerade einmal sechseinhalb Jahre her, dass die neue Grund- und Mittelschule am Sportpark in Unterhaching eröffnet wurde. Die Gemeinde konnte damals großzügig planen, hatte auf der Stumpfwiese weitaus mehr Platz als am alten Standort an der Fasanenstraße. Doch jetzt ist die Bildungseinrichtung schon wieder zu klein. Bereits in diesem Schuljahr war auch vor Corona alles zu eng. Und die Schülerzahlen steigen weiter, sodass mit dem bestehenden Gebäude im Schuljahr 2023/24 sechs Klassenzimmer fehlen werden. Der Gemeinderat hat sich jetzt zu einem Anbau im Osten des Schulhauses entschlossen. Der wird voraussichtlich 7,7 Millionen Euro kosten und soll auch der Mittagsbetreuung "Freiraum" mehr Platz verschaffen. Läuft alles nach Plan, soll der Anbau im Dezember 2022 fertig sein.

Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde ein Bevölkerungsgutachten erstellen lassen, nach dem klar wurde: Die beiden Grundschulen werden von 2021 an nicht mehr für so viele Schüler ausreichen. An der Jahnschule wurde gerade erst durch einen Satellitenbau Platz geschaffen, am Sportpark aber ist man bereits auf die eigentlich viel zu kleinen Förderräume ausgewichen, um für jede Klasse ein Zimmer zu haben. "Es fehlt aber auch an Räumen für Fachunterricht", erläuterte Schulleiterin Christa Grasl in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Problematik.

Vor allem für die 90 Kinder der Ganztagsklassen, die neun bis zehn Stunden in der Schule verbrächten, sei die Situation schwierig, berichtete Grasl. In dem eigentlich für diesen Bereich gedachten Trakt befindet sich derzeit die Mittagsbetreuung. 130 Grundschüler verbringen dort ihre Zeit nach dem Unterricht. "Wir haben eine tägliche Überbelegung der Räume", sagte Freiraum-Leiterin Susanne Schmuck-Modrow. Zeitweise befänden sich 60 Kinder gleichzeitig auf hundert Quadratmetern. Verbunden ist der Gruppenraum der Mittagsbetreuung mit der Schulaula. Wenn größere Veranstaltungen bevorstünden und die Faltwand geöffnet werde, müsste der Raum ausgeräumt und die Teppiche müssten zusammengerollt werden, berichtete Schmuck-Modrow. Es fehle an Lagerräumen und Rückzugsmöglichkeiten für Gespräche. Auch sie wünscht sich dringend mehr Platz.

Weil nun der Bau einer dritten Unterhachinger Grundschule die Gemeinde weitaus teurer käme, hat die Verwaltung die Architekten der Sportpark-Schule mit einer Machbarkeitsstudie für eine mögliche Erweiterung beauftragte. Marcus Vollmann vom Büro Krug Grossmann Architekten hat drei Varianten geprüft. Demnach kommt die vielleicht naheliegende Idee einer Aufstockung nicht in Frage. Für das dritte Obergeschoss gibt es keinen Zugang von außen, zudem gebe es während der Bauarbeiten eine erheblichen Beeinträchtigung für den laufenden Schulbetriebe. Auch planungsrechtlich wäre die Aufstockung nicht möglich. Zweite Möglichkeit wäre eine Erweiterung im Westen direkt vor der Sporthalle. Doch damit würde die Schule Pausenhof und Sportanlagen verlieren. Bliebe also der östliche Anbau. "Wir waren uns schnell einig: Das ist der richtige Weg", sagte Architekt Vollmann. Im ersten und zweiten Geschoss sollen die zusätzlichen acht Klassenräume für die Schule geschaffen, im Erdgeschoss die Nachmittagsbetreuung untergebracht werden, die damit im alten Gebäude Platz für den Ganztagszug macht. Die Frage, die es nun noch zu klären gilt: Was passiert mit den Freianlagen und dem Fahrradabstellplätzen, die sich derzeit auf diesem Areal befinden. "Das müssen wir neu sortieren", so der Architekt.

"Mit der Erweiterung sind wir gut aufgestellt", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD), der versprach, so "schnell wie möglich mit dem Bau zu beginnen, "wenn wir das Go bekommen." Das bekam er im Gemeinderat dann einstimmig, nachdem er die Kostenaufstellung durch den Architekten hatte näher erläutern lassen. Die Grünen mahnten allerdings an, dass in ein öffentliches Gebäude wie eine Schule "ökologische, ökonomische und sozio-kulturelle Faktoren" in die Planung einfließen müssten.

© SZ vom 22.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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