Die Tischtennisplatte ist schon geliefert. Das teilt die Unterhachinger Gemeindeverwaltung mit. Für die Kinder und Jugendlichen, die auf dem Spielplatz an der Lohestraße nach der Umgestaltung wieder die Bälle über das Netz schlagen wollen, ist das sicher eine gute Nachricht. Für einen Anwohner vermutlich nicht. Schon im Sommer hat er sich massiv über die Umbaupläne auf dem Spielplatz beschwert. Jetzt hat er offenbar Klage gegen die Gemeinde und ihre Tischtennisplatte eingereicht. Verstehen kann das im Gemeinderat kaum einer.
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Der größte Teil des Spielplatzes ist bereits umgestaltet. So, wie die Kinder aus der Gegend ihn sich gewünscht haben. Eine Spiellandschaft rund um eine große Eisenbahn mit Schaukeln und Rutschen, Klettermöglichkeiten und dem heiß ersehnten Trampolin haben das alte, teilweise schon ramponierte Inventar ersetzt. Zwei Treffen hatte es mit interessierten Anwohnern zuvor auf dem alten Spielplatz zwischen Lohe- und Sommerstraße gegeben, bei denen das Vorhaben und verschiedene mögliche Varianten vorgestellt wurden. Eine Tischtennisplatte, die es zuvor auch schon gab, war bei allen Vorschlägen dabei, denn die wollte man bei der Neugestaltung unbedingt erhalten, allerdings an anderer Stelle.
Denn mit den Umbauten verbunden war auch ein Neubau der am Rande dieses Areals vorhandenen Wertstoffsammelstelle. Das alte Häuschen für Glas, Papier und Plastikmüll war längst zu klein geworden und wird gerade längs der Sommerstraße neu und größer errichtet. Demnächst soll dann die bisherige Sammelstelle abgerissen und dort die Tischtennisplatte platziert werden. Im kommenden Frühjahr soll alles fertig sein. Insgesamt lässt sich die Gemeinde das 482 000 Euro kosten.
Nun war in diesem Sommer, als die neuen Spielgeräte bereits aufgestellt waren, ein Anwohner in der Gemeinderatssitzung erschienen und hatte den Verzicht auf die Tischtennisplatte - zumindest an dieser Ecke - gefordert. Weil er auf der gegenüberliegenden Straßenseite wohnt, befürchtet er offenbar massive Beeinträchtigungen seines Ruhebedürfnisses. Die Tischtennisplatte stehe künftig vor seinem Schlafzimmerfenster, sei massiv auf sein Haus ausgerichtet. Er könne nicht mehr schlafen, sei am Ende, ließ er den Gemeinderat in der Bürgerfragestunde wissen und warf dem Gremium vor, mit der Entscheidung seine Familie zu "zerstören".
Die Gemeinderäte haben sich die Situation noch einmal angeschaut und sehen kein Problem
Der Gemeinderat versprach dem Mann, sich die Sache noch einmal bei einem Ortstermin anzuschauen. Das haben die Kommunalpolitiker dann auch getan und sind zu dem Schluss gekommen: Die Platte kommt dorthin, das ist kein Problem, zumal sich eine Straße und eine Hecke zwischen Haus und Sportgerät befinden. Ein anderer Standort kommt auch deshalb nicht in Frage, da man einen Teil des Spielplatzes auch als Freifläche belassen möchte. Die Mehrzahl im Gemeinderat sieht das Thema damit als erledigt an. Nur Franz Felzmann (CSU) warb noch einmal um Verständnis für den Anwohner. Der will sich offenbar noch nicht damit abfinden. Felzmann berichtete von einer Klage, die der Mann eingereicht habe.